Menden. . Die AfD plant in Menden eine Veranstaltung mit Ex-TV-Moderator Hans-Hermann Gockel. Den Veranstaltungsort nennt die Partei aber nicht.

Sechs NRW-Kreisverbände der „Alternative für Deutschland“ (AfD) planen in Menden erneut eine Veranstaltung, für die der genaue Ort im Vorhinein nicht öffentlich bekanntgemacht wird. Ähnlich war der märkische AfD-Kreisverband als Mitorganisator des kurzfristig verlegten „Wissenskongresses“ im Februar in der Dogan-Arena vorgegangen – wie es damals hieß, um das Auftreten „linksautonomer Demonstranten“ zu vermeiden.

Jetzt lädt die Partei selbst zu einer Veranstaltung am 7. April mit dem ehemaligen TV-Journalisten Hans Hermann Gockel ein – unter dem Titel „Finale Deutschland“ und „in Menden“. Einlass soll um 18 Uhr sein. Den genauen Veranstaltungsort soll aber erst am Vortag erfahren, wer eine Mail an den märkischen AfD-Kreisverband sendet. So heißt es im Einladungstext und so steht es auch auf einem Werbeplakat mit Gockels Konterfei. AfD-Kreissprecher Sebastian Schulze sagte auf WP-Anfrage lediglich, der Veranstaltungsort fasse „nicht mehr als 70 Gäste“.

Unverständnis im Ordnungsamt

Dem Ordnungsamt der Stadt ist das Vorhaben bis dato unbekannt. Auf die Geheimnistuerei um den Ort reagierte Leiterin Martina Potthoff mit Unverständnis.

Nach dem „Wissenskongress“ im Februar hatte der Betreiber der Dogan-Arena, der sich vorab falsch informiert fühlte, die Saalmiete komplett der Mendener Flüchtlingshilfe gespendet (die WP berichtete). Zuvor hatte er die Kongressteilnehmer am Mikrofon noch ausdrücklich begrüßt. Er war indes angesprochen worden, nachdem der Kongress aus dem Iserlohner Parktheater hinauskomplimentiert worden war. Bürgermeister Peter Paul Ahrens (SPD) hatte damals gesagt, man wolle so eine Veranstaltung „nicht in der Stadt haben“. Nach der Absage schrieben die Veranstalter jeden Teilnehmer an: Der Kongress werde in der Nähe stattfinden, der Ort folge kurzfristig per Mail. Auf dem „Wissenskongress“ mit 600 Teilnehmern erklärten die Veranstalter zwar gegenüber der WP, dass sie in Menden keine Neuauflage planten. Da es rund um die Arena aber ruhig geblieben sei, wolle man bei der Form der Einladung mit kurzfristiger Bekanntgabe des Ortes bleiben. Dies scheint auch die AfD jetzt so zu praktizieren.

Erneute Absage aus Iserlohn

Erst im März hatte der Vorsitzende des Iserlohner Bürgerschützenvereins, Hans-Dieter Petereit, der märkischen AfD den Schießstand für eine Veranstaltung abgesagt. Petereit erklärte, der IBSV wolle „nicht ansatzweise“ eine Partei unterstützen, deren Bundesvorsitzende meine, dass deutsche Grenzen im Notfall mit Schusswaffen gegen Flüchtlinge verteidigt werden müssten.