Menden/Oesbern. . Verbote sind nicht geplant. Das Ordnungsamt will aber mehr als vorher ein Auge auf die Mai-Partys in Oesbern werfen. Wie das Konzept aussieht:
Das Ordnungsamt will beim traditionellen Mai-Wandern am 1. Mai zusätzlich einen privaten Sicherheitsdienst auf Streife schicken. Nachdem die Party auf dem alten Oesberner Sportplatz im vergangenen Jahr aus dem Ruder lief, setzt die Stadtverwaltung in diesem Jahr auf Vorbeugung. Eine hundertprozentige Garantie gegen Trinkexzesse gibt’s aber nicht.
„Wir stellen uns darauf ein, dass diese zur Tradition gewordene Veranstaltung auch in diesem Jahr stattfindet“, sagt Stadtsprecher und Ordnungs-Fachbereichsleiter Manfred Bardtke. Deshalb versuche die Stadt selbst mit möglichst vielen Kräften präsent zu sein. Der Sicherheitsdienst soll unterstützend tätig sein, weil das Personal im Ordnungsamt aktuell knapp sei.
„Wir haben mit dem Sicherheitsdienst gute Erfahrungen gemacht“, sagt Bardtke. Auch in der Bösperder Flüchtlingsunterkunft sind private Sicherheitsleute eingesetzt. Sie bekommen durch das Ordnungsamt entsprechende Befugnisse eingeräumt und dürfen zum Beispiel die Altersangaben auf Ausweisen kontrollieren.
Sex und Raketen im Wald
Die Zahl der mobilen Toiletten soll von zwei auf drei erhöht werden. Eine Sperrung des Platzes sei für die Stadtverwaltung nicht in Frage gekommen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sich die Wanderer dann ein anderes Ziel suchen würden. Ex-Bürgermeister Volker Fleige (SPD) hatte im vergangenen Jahr zudem erklärt, dass die Behörden nicht zu sehr in die Freiheit und Verantwortung des Einzelnen eingreifen sollten. Dabei bleibe es.
Bardtke geht davon aus, dass sich auch in diesem Jahr wieder hunderte Wanderer zum Oesberner Sportplatz aufmachen. Nachbarn befürchten, dass die Situation sogar noch schlimmer werden könnte, weil nach der Schließung der Traditionskneipe „Zum dollen Franz“ noch mehr Gäste mit ihren Bollerwagen und Bierfässern auf den Sportplatz pilgern.
Im vergangenen Jahr hatten Feiernde unter anderem im Wald Böller und Raketen gezündet. Am späten Abend spielten sich teils dramatische Szenen ab, als Eltern sturzbetrunkene Kinder mit Taschenlampen suchten. Anwohner ärgerten sich über Sex-Orgien deutlich Minderjähriger, Urin und Fäkalien im Wald und einen völlig verschmutzten Sportplatz. Eine Gruppe Jugendlicher setzte dennoch ein positives Zeichen und räumte am Tag danach zumindest die größten Müllberge selbst auf.
Die Verantwortlichen im Ordnungsamt wollen in diesem Jahr beim Einsatz am 1. Mai auch die Kollegen von den Fachbereichen Soziales und Jugend mit einbinden. Die Polizei ist ohnehin mit im Boot. Die Abstimmung laufe aber noch, sagt Bardtke. Er appelliert mit Blick auf minderjährige Jugendliche aber vor allem an die Eltern und ihre Verantwortung.
Die Stadtverwaltung will insgesamt „eine höhere dreistellige bis niedrige vierstellige Summe“ in die Maßnahmen investieren.