Menden/Bell. . Alexandra Taetz ist 28 Jahre jung und erfüllt sich gerade ihren Lebenstraum: Die Mendenerin betreibt mit ihrem Freund Remo Müller einen eigenen Tier-Erlebnispark.

Alexandra Taetz ist 28 Jahre jung und erfüllt sich gerade ihren Lebenstraum: Die Mendenerin betreibt mit ihrem Freund Remo Müller einen eigenen Tier-Erlebnispark. Vor einem Jahr haben die beiden den Park eröffnet. Erste Bilanz: So ein Projekt bedeutet nicht nur viel Arbeit, sondern macht auch unglaublich zufrieden.

Gut 100 Tiere gehören mittlerweile zum Tier-Erlebnispark Bell im Hunsrück. Nach und nach wird der Park um neue Tiere und neue Bereiche erweitert. Nach der ersten Saison sagt Alexandra Taetz: „Wir sind sehr positiv überrascht. Die Besucherzahlen sind deutlich besser als wir angenommen haben.“ Besondere Attraktionen in Bell sind sicherlich die Sibirischen Tiger, um die sich Remo Müller (36) kümmert, sowie die 23 Huskys, die Alexandra Taetz trainiert. Hinzu kommen Shetland Ponys, Hühner, Ziegen, Minischweine, Schafe, Meerschweinchen, ein Milchuhu und ein Königsbussard, Frettchen, Ratten, Katzen, Damwild, Schottische Hochlandrinder, Emus, Wellensittiche sowie verschiedene Reptilien. Weitere Tiere folgen, zum Beispiel Kattas, ab 2017.

Besonderheit: Bis auf die Gänse, die vor allem auf einem großen Teich schwimmen, wird mit allen Tieren regelmäßig trainiert. „Das gehört zu unserem Konzept“, erläutert Alexandra Taetz. „Wir gucken, welches Verhalten das Tier in der freien Wildbahn zeigt und fördern das dann.“ Und es funktioniert. So gibt es Hühner, die apportieren. Und einen Tiger, der auch mal keine Lust hat, etwas vorzuführen.

Tiere aus Heimen

Gedrillt wird hier kein Tier, das ist den Parkbetreibern eine Herzensangelegenheit. „Ein Schwein lernt andere Sachen als eine Ratte“, erklärt die Mendenerin. „Aber es gibt kein Tier, mit dem man nicht trainieren könnte.“ Wichtig sei, den Tieren immer wieder etwas anzubieten: „Die Tiere zeigen dann ganz klar, an was sie Interesse haben.“

Fast alle Tiere in Bell kommen entweder aus Heimen oder Auffangstationen: „Wir nehmen nur Tiere aus zweiter Hand.“ Das habe sich im Laufe der Zeit so entwickelt, „das war ursprünglich gar nicht unser Konzept“. Nicht alle Tiere finden in Bell ein neues Zuhause, das wäre unvernünftig. „Wir gucken immer, welche Tiere wir noch nehmen können, ob wir den Platz haben und welche in unser Konzept passen.“

Kommt ein neues Tier, muss die Vorbereitung stimmen. Dazu gehört nicht nur, dass ein entsprechend artgerechtes Gehege eingerichtet werden muss, sondern auch die Information über die Tierart. So hat Alexandra Taetz einen Falkner-Schein gemacht und sich bei Falknern informiert, bevor der erste Greifvogel Einzug hielt. Wer den Tier-Erlebnispark besucht, kann sich nicht nur die Tiere anschauen, sondern bei Vorführungen und Training auch viel lernen. Seit Kurzem können Schulklassen Bell besuchen und Park und Tiere bei Nacht erleben.

Nur kurze Auszeit

Ist als Parkbesitzer eigentlich auch mal Urlaub drin? Da muss Alexandra Taetz nicht lange überlegen: „Für mich ist das meine absolute Traumarbeit. Das ist genau das, was ich will.“ Für ein, zwei Tage nimmt sich die junge Mendenerin ab und zu mal eine Auszeit, „mehr brauche ich nicht“.