Menden. . Die neue Variante für den Lückenschluss der A 46 überzeugt selbst Befürworter nicht komplett. Sorge: Der Verkehr in Menden könnte massiv zunehmen.

Die Aufteilung des A-46-Lückenschlusses in ein Autobahn- und ein Bundesstraßenstück löst nur begrenzt Freude aus. Projektbefürworter hadern vor allem mit dem Abschnitt zwischen Menden und Neheim. Die Gegner kündigen an, in den kommenden sechs Wochen Dampf zu machen.

„Für diesen Landstraßenausbau gibt es bislang weder tragfähige Konzepte und Pläne“, sagt Heinz Vihrog von der Bürgerinitiative Pro A 46. Er vermutet: „Der Abschnitt von Menden bis Neheim wird – wenn überhaupt – erst nach Fertigstellung der Autobahn Hemer-Menden in Angriff genommen.“ Auch die Unternehmerinitiative für den Bau der Autobahn kritisiert die Herunterstufung.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte am Mittwoch bekannt gegeben, dass der A-46-Weiterbau zwischen Hemer und Menden mit vordringlichem Bedarf in den neuen Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden soll. Der Plan sieht vor, dass das restliche Stück bis Neheim nur als dreispurige Bundesstraße gebaut werden soll.

Kosten: 500 Millionen Euro

„Menden profitiert aus unserer Sicht überhaupt nicht“, sagt Ingrid Ketzscher als Mendener Vertreterin der Gegnerinitiative Giga. „Wir bekommen zusätzlichen Verkehr.“ Die Trasse zerschneide Naherholungsgebiete und zerstöre wertvolle ökologische Flächen zu „Riesenkosten“. Ketzscher betont: „Das ist eine halbe Milliarde Euro.“

Die Gegner und auch die Mendener Stadtverwaltung wollen wissen, warum die sogenannte Netzlösung (ein Ausbau der Bundesstraßen zwischen Hemer und Neheim) völlig aus der Planung verschwunden ist. Darauf liefern Bundesverkehrsministerium und Land bislang keine Antwort.

Die Stadtverwaltung zeigt sich eher überrascht von den Nachrichten aus Berlin. Schließlich hatte das Projekt etwa vier Jahre in der Bearbeitungsphase zwischen Land und Bund geschlummert. Für Thomas Höddinghaus, der das A-46-Geschehen auf Seite der Stadt koordiniert, sind noch viele Fragen offen. Es sei zum Beispiel wichtig zu wissen, ob die Autobahn an der Edelburg oder bei Lendringsen an der B 515 enden soll.

Höddinghaus prophezeit beim Bau der Autobahn Eingriffe ins Oesetal. „Es wird ein Bauwerk geben, um das Oesetal zu queren.“ Genau in diesem Bereich plant die Stadt rund um die Oeseteiche aber gerade ein kleines Naherholungsgebiet.

Die Mendener CDU kündigt an, sich am Montag mit CDU-Spitzen aus Hemer und Iserlohn treffen zu wollen, um eine gemeinsame Linie abzustimmen. Sprecher Matthias Eggers hält die Bundesstraße für „eine interessante und denkbare Alternative. Wir sind gespannt auf konkrete Entwürfe!“

Die Projektgegner wollen die am Montag beginnende sechswöchige Phase der Bürgerbeteiligung nutzen, um Argumente vorzubringen. Der Bund will am Montag auch Details zu den Projektabschnitten veröffentlichen.