Menden. . Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) lässt die Katze aus dem Sack. Die A46 soll bis Menden gebaut werden. Der Rest soll abgespreckt kommen.
Das Bundesverkehrsministerium hat den Weiterbau der Autobahn 46 von Hemer bis nach Menden mit „vordringlichem Bedarf“ eingestuft. Der Weiterbau der A 46 bis nach Neheim ist dagegen wohl endgültig vom Tisch. Stattdessen soll eine dreispurige Bundesstraße über Wimbern bis Neheim gebaut werden.
Die A-46-Befürworter begrüßen das Signal aus Berlin: „Mit der erneuten Bewertung ‚vordringlicher Bedarf‘ des gesamten Lückenschlusses der Autobahn ist klar, dass es auch aus Sicht der Bundes wichtig ist, die Lücke ab Hemer zu schließen“, sagt Dr. Sigurd Pütter, Sprecher der Unternehmerinitiative Pro A 46. Dort zeigt man sich aber enttäuscht, dass es keine komplette Autobahn geben soll.
„Der Autobahn-Irrsinn geht weiter“, sagt dagegen Stefan Neuhaus von der Initiative gegen den Autobahnbau (GIGA). „Aber er wird als Irrsinn noch einmal deutlicher.“ Neuhaus kritisiert, dass das Bundesverkehrsministerium die sogenannte Netzlösung nicht einmal ernsthaft untersucht habe.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte den Entwurf des Verkehrswegeplans mit insgesamt 1000 Projekten am Mittwochnachmittag in Berlin veröffentlicht. Für den Bau des sechs Kilometer langen Abschnitts zwischen Menden und Hemer rechnet der Bund mit 350 Millionen Euro Kosten. Der Nutzen-Kosten-Faktor liegt im Vergleich nur im unteren Mittelfeld. Der Bund geht davon aus, dass das Projekt bis spätestens 2030 umgesetzt ist oder zumindest mit dem Bau begonnen wird.
Noch ist offen, wie sich der Bund den Ausbau als dreispurige Bundesstraße zwischen Menden und Neheim vorstellt. Für die 12,4 Kilometer lange Strecke sind 158,9 Millionen Euro vorgesehen. Die Autobahngegener gehen davon aus, dass die Bundesstraße auf dem ursprünglich vorgesehenen Verlauf der A 46 über Lendringsen und Oesbern gebaut werden soll. Bestätigt ist das allerdings nicht. Bislang gibt es für dieses Teilstück noch nicht einmal Pläne. Das Verkehrsministerium will Details am kommenden Montag veröffentlichen. Dann startet auch die sechswöchige Öffentlichkeitsbeteiligung.