Menden. .

Die abgebaute Bahnstrecke zwischen Menden und Hemer, auf deren Trasse jetzt der neu angelegte Radweg entlang der B 7 liegt, würde sich sehr wohl lohnen, wenn sie wieder in Stand gesetzt wird. Zu diesem Ergebnis ist nach noch unbestätigten Informationen der WP das Fachbüro gekommen, das die „Potenzialuntersuchung“ zur Wiederbelebung der Strecke durchführte.

ZRL hebt Strecke in den Bedarfsplan

Wie es gestern weiter hieß, soll die jüngste Versammlung des Zweckverbandes Ruhr-Lippe (ZRL) in Soest die Reaktivierungs-Maßnahme nach dieser Wirtschaftlichkeitsberechnung einstimmig zum Landes-Bedarfsplan 2015 für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) angemeldet haben.

Bestätigen sich die Angaben, so würde dies zumindest bedeuten, dass eine Bahnstrecke mit Durchbindung nach Unna denkbar bleibt. Bis die Umsetzung erfolgen kann, müsste allerdings zunächst der aus Bundesmitteln geförderte Radweg abgeschrieben sein. Damit rückt der Bahnverkehr von Menden nach Hemer zumindest zeitlich noch in weite Ferne.

Immerhin aber hätten sich die Prognosen des Oesetal-Bahnvereins und des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) damit bestätigt. Beide Vereine hatten in ihrem Kampf um das Gleis nach Hemer stets erklärt, dass die Strecke mit Bahnverkehr rentabel betrieben werden kann. Laut der jetzt vorliegenden Wirtschaftlichkeitsberechnung soll der Kosten-Nutzen-Faktor der künftigen Gleis-Trasse bei 1,3 liegen. Das bedeutet, dass die Vorteile die Kosten überwiegen.

„Das heißt zwar nicht, dass jetzt bald die Bagger anrollen – aber die Strecke ist jetzt wieder eine echte Zukunftsoption“, erklärte Ingrid Ketzscher dazu auf WP-Anfrage.

Die Mendener Grünen-Politikerin hatte sich in der heißen Phase der Auseinandersetzung mit den Befürwortern der Radwege-Lösung vehement mit dem damaligen Hemeraner Bürgermeister Michael Esken (CDU) angelegt. Dieser könne aus Verl, wo er heute amtiert, künftig bequem mit der Bahn anreisen, schmunzelt Ketzscher.

Finanzierung wird Problem

Wobei sie und der Oesetal-Bahnverein gar nichts gegen einen Radweg nach Hemer hätten. Allerdings habe man schon vor Jahren ein Nebeneinander der Gleisstrecke und einem Radweg an der Bundesstraße vorgeschlagen. Da Bundesgelder für eine Strecke aber nur einmal bewilligt werden und jetzt zuerst der Radweg auf der Bahn-Trasse entstanden ist, müsse man künftig anderweitig nach Finanzierungsmöglichkeiten suchen.