Menden. .
Der Zuzug von Flüchtlingen aus aller Welt, aber auch von Familien aus dem Umland, hat die Stadt Menden im alten Jahr wachsen lassen: Allein seit Mitte 2015 stieg die Einwohnerzahl laut Statistik von 54 043 auf zuletzt 54 466 Menschen. Vor genau einem Jahr zählte das Rathaus dagegen nur noch 53 935 Mendener. Damit wurde 2015 ein langjähriger Abwärtstrend nicht nur gestoppt, sondern sogar deutlich umgekehrt worden. Der unverhoffte Zuwachs um 423 Bürger ist indes nicht die ganze Wahrheit, wie Marion Klein vom Bürgerbüro im Rathaus auf Anfrage erklärt: „Darunter sind nun auch die Flüchtlinge, die wir für das Land NRW in der Erstaufnahmestelle in Bösperde aufgenommen hatten.“
Diese Menschen haben die alte Grundschule an der Heidestraße bereits im November wieder verlassen, weil sie anderen Städten fest zugewiesen wurden. Da ihr befristeter Aufenthalt in Menden von vornherein klar war, sollten sie zunächst nicht in die hiesige Einwohnerstatistik aufgenommen werden. Das musste dann aber doch passieren, „damit ihr Weg innerhalb des Landes für die Behörden nachvollziehbar blieb“, erläutert Marion Klein.
Weil die Einwohnerstatistik den Status als Flüchtling bis dato nicht kannte, lasse sich die genaue Zahl dieser bereits wieder weggezogenen „Einwohner“, die seit August nach Bösperde kamen, daraus nicht ohne weiteres herauslesen.
In der vorhandenen Kategorie der „nichtdeutschen“ Einwohner machen die Menschen aus der Erstaufnahme indes einen Teil des Zuwachses um knapp 700 Neu-Mendener aus. Die Gesamtzahl der Nichtdeutschen stieg seit dem 1. Juli jedenfalls von 4742 auf 5437 an. Die alte Schule an der Heidestraße wird, wie berichtet, bald auch als Übergangsheim für die zugewiesenen Flüchtlinge aufgegeben, die heute noch dort leben.
Zuzug auch aus NRW-Großstädten
Dennoch bleibt unterm Strich auch real eine deutlich positive Einwohnerentwicklung zu vermelden. Zwar verstarben im dritten und vierten Quartal 2015 in der Stadt erneut mehr Menschen, als in Menden geboren wurden: Von Juli bis September zählte das Bürgerbüro 148 Sterbefälle und 101 Geburten, von Oktober bis Dezember betrug das Verhältnis 139 zu 81. Der Wanderungsgewinn durch die hohe Zahl der Zuzüge, die weiterhin auch aus NRW-Großstädten erfolgen, machte den anhaltenden Geburtenrückgang diesmal jedoch mehr als wett.