Menden. .

Radfahrer müssen auch künftig ganztägig ihre Fahrräder durch die Fußgängerzone schieben. Nachdem zunächst alle Zeichen auf Grün für einen einjährigen Versuch standen, kippte die Politik mit einer Mehrheit aus Stimmen von CDU und SPD den Test. Die Befürworter zeigen sich enttäuscht.

„Man kann auch mal schieben“, sagte SPD-Ratsherr Klaus Hoßbach. Er erklärte für seine Fraktion: „Wir haben uns immer der Meinung angeschlossen, dass das eine Fußgängerzone ist und kein Radfahrweg.“ Auch die CDU schloss sich dieser Haltung an.

Deutliche Kritik an dem Versuch kam im städtischen Ausschuss für öffentliche Sicherheit und Ordnung von der Polizei. Wachenleiter Gerd Budde zeigte sich „überzeugt, dass Radfahrer die Schrittgeschwindigkeit nicht einhalten werden“. Auch bei einer Freigabe für Radfahrer hätten diese die Fußgängerzone nur extrem langsam befahren dürfen. Budde betonte: „Wir haben dort kein Problem und wir möchten uns keines schaffen.“ Er bezweifelte, dass Schülern die komplizierte Regelung zu vermitteln sei. Nach dem Beschlussvorschlag hätten Schüler die Fußgängerzone morgens auf dem Hinweg zur Schule mit dem Fahrrad nutzen können, auf dem Rückweg aber nicht.

Die Stadtverwaltung hatte angedacht, dass Radler den Bereich montags bis freitags zwischen 19 und 9 Uhr befahren dürfen. Samstags sollte schon ab 16 Uhr und sonntags ganztägig geradelt werden dürfen. Grünen-Ratsherr Atze Salmen zeigte sich enttäuscht von der Ablehnung: „Ich finde es sehr schade, dass wir nicht den Mut haben, das einfach mal auszuprobieren.“