Menden. . Daniel Bognar hängt seit 15 Jahren an der Nadel und hat schon einige Mendener verziert. Jetzt hat er ein Tattoo-Studio an der Hauptstraße eröffnet.
Trendthema Tätowieren. Der Mendener Daniel Bognár weiß, wie man den richtigen Stich setzt. Sein neues Tattoo- Studio „Bognár“ wird am morgigen Samstag offiziell eröffnet. Es befindet sich im ehemaligen Eiscafé „Cappuccino“ (über „Weltbild“). Dort soll im Erdgeschoss ein Café für Jung und Alt entstehen, in dem auch Kunden mögliche Wartezeit angenehm verbringen können, und oben findet man das eigentliche Tattoo-Studio. Junge-WP-Reporterin Lisa Nückel hat mit dem 38-Jährigen gesprochen.
Warum sind Sie denn umgezogen?
Daniel Bognár: Ich war als erstes in der Wilhelmstraße und dann knapp zehn Jahre auf der Ecke hier gegenüber. Da wurde aber alles zu eng und chaotisch, vor allem mit mehreren Mitarbeitern. Außerdem war das Studio da eher abseits, mit Hintereingang und der Metzgerei direkt daneben. Jetzt ist alles viel größer, offener und professioneller. Wir haben jetzt drei Tattoo-Plätze, und bei jedem ist ein Schreibtisch mit ausreichend Platz für die Monatsarbeiten.
Warum sind Sie Tätowierer geworden?
Ich war immer gut in Kunst, in der Schule hatte ich da immer Einsen. Nebenbei habe ich mir, schon seit ich 17 Jahre alt bin, mit Piercen ein bisschen Geld dazu verdient. Und dann kam die Idee, einen Laden zu eröffnen und mich selbstständig zu machen.
Seit wann tätowieren Sie?
Selbstständig bin ich seit circa 16 Jahren, und seit 15 Jahren tätowiere ich. Piercings steche ich aber schon seit 20 Jahren.
Welche Motive sind in Menden gerade besonders beliebt?
Das geht meist quer Beet und ist oft trendabhängig. In letzter Zeit sind es vor allem Schriftzüge, dann waren es mal die Unendlichkeits- oder chinesische Schriftzeichen. Wir berücksichtigen natürlich die Kundenwünsche, aber versuchen auch unsere eigene Spur miteinzubringen, damit auch die hundertste Feder nicht wie jede andere aussieht.
Gibt es auch typische Menden-Motive wie die Vinzenz- Kirche?
Ja, zum Beispiel hat sich unser Lehrling Adem auf der Brust sein Geburtsdatum stechen lassen, und im Hintergrund sieht man Orte aus Menden wie Teile der Platte Heide, die ihm wichtig sind.
Gibt es ein Motiv, das Sie niemals stechen würden?
Von Motiven, die extrem enge Linien haben und zu komplex für bestimmte Körperteile sind rate ich eher ab. Es muss alles passen und darf später nicht unordentlich aussehen. Kunden, die noch nicht tätowiert sind, würde ich von Gesicht und Händen oder Unterarmen abraten. Ich mache die Leute darauf aufmerksam, dass bestimmte Motive an bestimmten Stellen vielleicht nicht so optimal sind.
Haben Sie ein Lieblingsmotiv?
Ich steche gerne Hände, die kann man sehr lebendig gestalten. Generell macht es mir sehr viel Spaß, realistische Motive in Schwarz-Weiß zu stechen. Meine rechte Hand, Helge, sticht dagegen lieber bunte und verrückte Motive und Lehrlinge Adem Maori-Motive.
Was empfehlen Sie Unschlüssigen?
Man sollte gut darüber nachdenken und besser noch warten, bevor man etwas überstürzt. Am besten Bilder angucken und eine Idee formen. Wir stellen auch Fragen, zum Beispiel zu Hobbies, die man gut in Bilder verarbeiten kann und für die Person eine besondere Bedeutung haben. Ich habe mir mein Hobby, das Skateboardfahren, auch gestochen und finde es super.
Wie viel kostet ein Tattoo?
Das ist abhängig von der Größe, der Körperstelle und dem Tätowierer. Bei einem sehr erfahrenen wird es vermutlich etwas teurer. Wir machen faire Preise und berechnen nicht einfach jeden Zentimeter, man muss ab circa 70 Euro rechnen. Wenn wir uns aber auch mal austoben dürfen und unsere eigene Note miteinbringen können, arbeiten wir auch mal eine halbe Stunde bis Stunde umsonst. Letztendlich haben wir ja alle Spaß an Kunst, und es soll ja Körperschmuck sein.