Menden. . Der Pfingstkirmes 2016 droht im Bereich der Unnaer Straße ein großes Loch. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass im Abschnitt zwischen Fußgängerzone und Poststraße keine Stände und Fahrgeschäfte stehen können.
Grund ist der Umbau der Unnaer Straße. Die Bauarbeiten sind voraussichtlich nicht rechtzeitig zur Mendener Pfingstkirmes vom 14. bis zum 17. Mai 2016 beendet.
100 Meter ohne Stände
„Ich plane im Moment ohne diesen Bereich“, sagt Marktmeisterin Gerlinde Borcherding. „Es geht leider nicht anders.“ Faktisch heißt das, dass zwischen den beiden Kirmes-Schwerpunkten rund um die Vincenz-Kirche und rund um den Lenzenplatz eine 100 Meter lange Lücke entstehen wird. Betroffen sind Stände wie die Montgolfiere, Haseckers Halbe-Meter-Wurststand, der Fischstand und der Kinderautoscooter. Insgesamt könnte die Baustelle bis zu 25 Schausteller und Händler treffen.
Ob genau diese auch tatsächlich von der Liste der Kirmesteilnehmer fliegen, lasse sich jetzt noch nicht sagen. „Die Bewerbungsfrist für die Stände läuft noch bis zum 31. Dezember. Die Fahrgeschäfte können sich bis zum 31. Oktober bewerben“, erklärt Borcherding. Erst im Januar stehe fest, wer Zu- oder Absagen bekommt. Im vergangenen Jahr hatten sich 800 Schausteller beworben und etwa 220 eine Zusage bekommen. Denkbar sei, bei kleinen Ständen andere Standorte zu finden. Dafür müssten dann womöglich andere Standbetreiber in die Röhre gucken. Bei den Fahrgeschäften sei ein Standortwechsel wegen der Größe und dem geringen Platzangebot kaum möglich.
Eine Komplettabsage der Kirmes 2016 sei für sie übrigens nie in Frage gekommen, sagt Borcherding. „Nicht wegen dieser 100 Meter. Dafür ist die Mendener Pfingstkirmes einfach zu bekannt.“
Schaustellervereins-Chef Konstantin Müller äußert sich zurückhaltend zu der Nachricht: „Es gibt für Schausteller nie eine absolute Sicherheit, einen Platz auf der Kirmes zu bekommen.“ Es sei gut möglich, dass er mit einer eigenen Wurfbude ebenfalls von der Baustelle betroffen sein könnte. Das sei aber Tagesgeschäft bei Schaustellern. Schlimmer seien neue Normen und der Komplettausfall von Kirmes-Veranstaltungen, weil die Plätze für Flüchtlings-Zeltstädte benötigt werden.
Die Kirmeserweiterung auf dem Grohe-Gelände wäre für Borcherding für 2016 eine gute Ausweichlösung gewesen. Dafür sei es jetzt aber zu spät, weil die Politik den Ausbau noch einmal prüfen wollte. „Die Erweiterungsidee ist aber nicht tot“, betont Stadtsprecher Manfred Bardtke. Es werde noch weiter darüber beraten. Früheste Umsetzung 2017.