Fröndenberg / Bausenhagen. .

In ihrem eigenen Begrüßungsgottesdienst begrüßte Runa Noreen Ahl in der malerischen Bausenhagener Dorfkirche gleich ein junges neues Gemeindemitglied: die kleine Lia Greiner. Schöner und passender hätte das offizielle Willkommen für die neue Pfarrerin kaum ausfallen können, zumal die 31-Jährige selbst junge Mutter ist und in Fröndenberg/Bausenhagen direkt aus der Babyzeit ihre erste Pfarrstelle antrat.

Zuhause in Neimen

Mit ihrer frischen, offenen Art gewann die blonde junge Frau gleich die Herzen ihrer Bausenhagener Gemeinde, die lange darauf gewartet hat, ihre neue Pfarrerin endlich begrüßen zu können. Im Frühjahr hatte sich der langjährige Dorfkirchenpfarrer Achim Heckel von der Kirchengemeinde und den Bausenhagenern verabschiedet, am 22. Mai Runa Ahl ihren Pfarrdienst zur Probe in Fröndenberg aufgenommen. „Ein besonderer Begrüßungsgottesdienst war uns aber trotzdem noch wichtig“, unterstrich Personalkirchmeisterin Anneli Richwin Krause für das Presbyterium. „Um zu zeigen: Wir sind froh, dass Sie da sind!“

Vikariat in Witten f

Runa Noreen Ahl kommt nach ihrem Vikariat in Witten frisch aus der Elternzeit an ihre neue Wirkungsstätte. Zusammen mit ihrem Mann und ihrem kleinen Söhnchen hat sie ein Zuhause in Neimen gefunden, unweit der Dorfkirche Bausenhagen. Hier findet die junge Pfarrerin seit Jahrhunderten gewachsene Traditionen vor: Sinnbildlich dafür stand die Taufe der kleinen Lia, die im langen rosa Spitzentaufkleidchen wie ein Püppchen in den Armen ihrer Mutter lag. Schon Lias Großmutter wurde in diesem Kleid in der malerischen Dorfkirche getauft, und bei der festlichen Tauffeier für die kleine Lia saß an diesem strahlenden Augustsonntag sogar die Urgroßmutter gerührt mit in der Kirchenbank.

Gewachsene Tradition

„An diesem Taufstein sind schon viele Mitglieder Ihrer Familie getauft worden“, stellte Runa Noreen Ahl denn auch mit lächelndem Blick auf die stolzen Eltern und den Täufling fest. So knüpfte denn die neue, „junge“ Pfarrerinnen-Ära für die Kirchengemeinde Fröndenberg und Bausenhagen nahtlos an jahrhundertelang gewachsene Traditionen an.

Als Predigtthema für ihren Willkommensgottesdienst hatte sich Pfarrerin Runa Ahl eine Erzählung aus dem Johannesevangelium ausgesucht: Jesus trifft, zunächst unerkannt, eine Samaritanerin am Wasserbrunnen und verwickelt sie in ein Gespräch, das in die existenzielle Frage mündet: Wo finde ich Gott? Wo ist er anwesend? Auf dem heiligen Berg in Samaria? Oder vielmehr im Tempel von Jerusalem, wie es die Juden gegenüber den Samaritanern vehement betonten? Frisch und anschaulich kleidete Bausenhagens neue Seelsorgerin die uralte Erzählung in eigene Worte und gab ihrer Gemeinde auf die Frage „Wo muss ich hingehen, um Gott zu finden?“ die schlichte Antwort: „Es ist egal. Gott ist an jedem Ort, wo ich mich geistig mit ihm verbinde: In der Natur – in meiner Wohnung – in dieser Kirche – in mir selbst – in anderen Menschen. Überall.“

Kennenlernen bei Gebäck

Im Anschluss an den Gottesdienst hatten die Gemeindeglieder Gelegenheit, ihre neue Pfarrerin bei Kaffee und Gebäck noch ein bisschen näher kennen zu lernen.