Bösperde. .

Wer an diesem Sonntagnachmittag die autofreie Bahnhofstraße in Bösperde sieht, fühlt sich an die Zeiten der Ölkrise erinnert. Vor 40 Jahren konnte man gemütlich auf dem Fahrrad große Strecken auf deutschen Autobahnen zurücklegen. Was damals der Angst vor Treibstoffmangel geschuldet war, macht heute einfach Spaß – wie am Sonntag in Bösperde.

Hier ist die Bahnhofstraße für das Sommerfest der DJK Bösperde und die Autofrei-Aktion des Jugendtreffs gesperrt. „Sportverein und Jugendamt arbeiten hervorragend zusammen“, lobt Treffleiter Benjamin Bähner. Auf einem Kilometer Fahrbahn darf jetzt nach Herzenslust und gefahrlos getobt werden. Viele Kinder und Jugendliche haben gleich ihre Eltern, Omas und Opas mitgebracht, oft mitsamt Hund.

Am Samstag dem Sturmtief getrotzt

Auf der Hüpfburg springen die Kleinsten um die Wette, während es für die Großen Kaffee und Kuchen am DJK-Stand auf Hof Gödde gibt. Hinterm Jugendtreff wartet eine Graffiti-Aktion mit Marcel Vennemann, der Kindern und Jugendlichen Spraytechniken erklärt. „Wir machen den Jugendlichen auch klar, wo man sprayen darf und wo nicht“, sagt Benjamin Bähner. Zum Üben und für die ersten Kunstwerke steht eine Wand hinter dem Jugendtreff zur Verfügung.

Sprungstelzen gibt’s für Kinder, die mal wie mit Siebenmeilenstiefeln voran kommen wollten. Mit Begeisterung spielen Jugendliche Disc Golf und zielen mit einer Frisbeescheibe auf einen Korb. Beim Kinderschminken lässt sich Klein- Noah in Batman verwandeln. Es gibt viel zu basteln, das Spiel-mit-Mobil steht offen, dazu schmeckt Stockbrot vom Grillstand.

Begonnen hat das Sommerfest mit dem Dämmerschoppen des DJK Bösperde am Samstagabend. „Die Leute kamen trotz Sturmwarnung“, sagt Martin Sparenberg von der DJK, der mit Ina Bonse die Organisation für Turner und Handballer übernommen hat. Familie Gödde stellte wegen der bedrohlichen Wetterlage die Scheune zur Verfügung, sodass trotz Sturmtiefs gefeiert werden konnte. „Und die Stimmung war toll“, berichtet Sparenberg.

Am Sonntag, pünktlich zum Frühschoppen, war dann der Himmel wieder strahlend blau. Und die meisten kamen auch ohne Auto.