Menden/Berlin. . Die Pläne zur Erweiterung des Kirmesgeländes auf dem Grohe-Parkplatz in Menden stießen auf wenig Freude bei den Beschickern. Sie fürchten, dass vor allem ein größeres Angebot an Gastronomie-Angeboten zu Einnahme-Einbußen führen könnte.
Dass sich die Schausteller wenig begeistert zeigen vom Erweiterungsplan der Stadt für die Pfingstkirmes auf dem Grohe-Parkplatz, hatte die WP berichtet. Die Argumente stehen in einem Schreiben des Deutschen Schaustellerbund mit Sitz in Berlin an den Bürgermeister, das unserer Zeitung jetzt vorliegt.
„Voller Sorge“ hätten Schausteller aus der Region von den Plänen berichtet, die Grundfläche und die Zahl der Beschicker der Pfingstkirmes ab 2016 von zuletzt 230 auf 350 zu erhöhen. Zwar freue die Schausteller das Ziel der Stadt, die Kirmes noch bedeutsamer zu machen. Doch mehr Fläche und mehr Angebote führten nicht zwangsläufig mehr Attraktivität – sie könnten auch das Gegenteil bewirken.
Die Kirmes sei bei Schaustellern beliebt, „weil sie auskömmlich ist und auch bei Fahrgeschäften die Kosten des Transportes und des Auf- und Abbaus rechtfertigt“. Doch jeder Euro könne nur einmal ausgegeben werden. Es gebe „erhebliche Zweifel, dass die Kaufkraft der Besucher ausreicht, einer deutlich erhöhten Zahl von Schaustellern ihr Auskommen zu sichern“. Neuartige und hochattraktive Fahrgeschäfte seien sicherlich Publikumsmagneten, der Groheplatz sei aber so groß, dass er nicht nur spektakuläre Fahrgeschäfte, sondern auch weitere Süßwaren-, Imbiss- und Ausschankbetriebe anziehen werde. Der Kirmesbesucher fahre dann vielleicht ein, zwei weitere Male Karussell, nehme aber keine weiteren Mahlzeiten zu sich. Dann werde die Kirmes für viele Beschicker wirtschaftlich unattraktiv, warnt der Bund.
Probleme auch beim Aufbau befürchtet
Noch seien auch die Standgelder verträglich. Doch Investitionen in Strom, Wasser, Abwasser oder Wege würden darauf umgelegt. Dazu wollen die Schausteller Details wissen, samt Prognose bis 2025. Und: Die gerade geprüfte Standfestigkeit des Platzes sei für Großfahrgeschäfte berechnet worden, nicht aber für die Belastungen des Auffahrens und des Aufbaus. Fliegende Bauten mit Zugmaschinen seien oft schwerer als 40 Tonnen.
Befürchtet werde eine Erweiterung „aus der Retorte“. Deshalb sei die Untersuchung des Besucherverhaltens in den letzten 10 bis 20 Jahren unerlässlich. Zu klären sei auch, wie ein erweiterter Volksfestplatzes beworben würde.