Menden. Im Schulmobil der Bezirksregierung Arnsberg lernen die Schaustellerkinder während der Mendener Pfingstkirmes. Das rollende Klassenzimmer steht auf dem Grohe-Parkplatz. Dort findet nachmittags Unterricht für die Kirmeskinder statt.

Das Klassenzimmer ist gefühlt sechs Quadratmeter groß, die Anzahl der Schüler wechselt häufig: Die mobile Schule für Schaustellerkinder Bezirksregierung Arnsberg steht derzeit auch auf dem Grohe-Parkplatz. Dort findet nachmittags Unterricht für die Kirmeskinder statt. Freiwillig und stufenübergreifend: Das Fahrzeug mit Klassenzimmer ist bundesweit das erste Projekt dieser Art. Seit März ist das Mobil in NRW unterwegs.

Auch Schaustellerkinder gehen zur Schule: In der Regel besuchen sie morgens die Schulen in dem Ort, in dem ihre Eltern gerade eine Kirmes beschicken. Kathleen Hart zum Beispiel geht derzeit für einige Tage in die fünfte Klasse der Gesamtschule Menden. Doch wenn eine Kirmes in der Stadt ist, dann bringen sogenannte Brauchtumstage auch oft schulfrei mit sich. Hier will die mobile Schule eine Lücke schließen.

Bereichslehrer als Vertrauensperson

Das Mobil ist mit Bereichslehrern während der Kirmes vor Ort stationiert. An diesem Nachmittag sitzt die elfjährige Kathleen neben Vorschulkind Toni Scheffer (6) und Drittklässlerin Charlien Trumpf (9). Lehrer Thomas Born ist für den Bereich Märkischer Kreis und Hagen zuständig. Er muss sich auf jeden Schüler und seine Leistungen einstellen. Auch Gesellschaftsspiele stehen im Regal.

Im Fahrzeug bereitet Thomas Born mit den Kindern und Jugendlichen den regulären Unterricht vor und nach. Er hilft aber auch bei Hausaufgaben und bereitet die Schüler für Prüfungen vor. „So entsteht zwischen Schausteller-Familien und Bereichslehrer ein großes Vertrauensverhältnis“, sagt Alfred Aßmann, Dezernent bei der Bezirksregierung Arnsberg.

Von der Schulbank hinter den Schießstand

Für Kathleen steht an diesem Tag Mathe auf dem Programm: Sie überträgt Planquadrate in ihr Heft. Wenn die Pfingstkirmes begonnen hat, dann wird Kathleen natürlich auch ihre Eltern bei der familieneigenen Schießbude besuchen. „Die Mendener Kirmes ist cool“, sagt die Elfjährige und schaut dann wieder in ihr Übungsheft. Bevor es am Stand der Familie Hart darum geht, Rosen zu schießen, muss sie sich noch ein wenig mit der „Welt der Zahlen“ befassen.