Lendringsen. .

Nilgänse und Enten haben die Wasserfläche längst für sich entdeckt. Und gestern inspizierte auch einer der ersten Regenpfeifer die Schotterbereiche am Flussufer. Nach sieben Monaten Bauzeit ist die Renaturierung der Hönne im Bereich Hengerfeld in Lendringsen abgeschlossen. Mit der Maßnahme schlägt die Stadt zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie dient Natur- und Hochwasserschutz gleichermaßen.

In den vergangenen Monaten haben Bagger rund 14 000 Kubikmeter Erde abgetragen, das Gelände dadurch neu modelliert und so für unterschiedliche Steigungen und Neigungen gesorgt. Zugleich bekommt die Hönne im Hochwasserfall mehr Platz – eben jene 14 000 Kubikmeter. Zusammen mit dem bereits vorhandenen Retentionsraum am „Sauren Kamp“ stünden jetzt 29 000 Kubikmeter zur Verfügung, die dem Hochwasserschutz der Anlieger im weiteren Hönneverlauf dienen, erläutern Fachbereichsleiter Frank Wagenbach und Rüdiger Merse, Abteilungsleiter Umwelt und Bauverwaltung.

Hönne ist wieder durchlässig

Das renaturierte Gelände bietet Tier- und Pflanzenwelt verschiedene Lebensräume. Aus der Hönne wurde die Betonschwelle einer alten Wehranlage abgebaut. „Jetzt ist die Durchlässigkeit wieder hergestellt“, erklärt der städtische Ökologe Stefan Kostyra, der die umfangreiche Maßnahme geplant hat. Der Bachlauf (Heilersiepen/Paschesiepen), an dessen Ufer bereits jetzt zahlreiche Schwertlilien wachsen, ist behutsam aufgeweitet worden. Die Firma Sauer und Sommer aus Meschede, die auch für den Glockenteichbach zuständig war, hat die Arbeiten ausgeführt.

Bis auf eine Hecke, die noch am Rand des Gebietes gepflanzt werden soll, wird die Fläche nun sich selbst überlassen. Erfahrungsgemäß dürfte es nicht lange dauern, bis sich die ersten Pflanzen ansiedeln. „Es wird sicher spannend sein, die Veränderungen zu verfolgen“, sagt Frank Wagenbach. Bänke am Rad- und Fußweg entlang der Hönne laden bereits zu einer Pause mit Blick auf das Gelände ein.

Zu 90 Prozent mit Landesmitteln gefördert

Die etwa 260 000 Euro teure Maßnahme wird zu 90 Prozent mit Landesmitteln gefördert.

Gefördert wird die Renaturierung; mit wenigen Mitteln hat die Stadt zugleich Hochwasserschutz betrieben. Menden ist damit Vorbild für andere Städte.