Lendringsen. .
Der Zirkus „Ideal“ hat am Samstag in Lendringsen seine Zelte abgebrochen, die er indes nie wirklich aufbaute: Mit einer Tankfüllung von der Stadt verließen die Zirkusleute nach einem halben Jahr die alte Max-Becker-Kampfbahn. Den Platz hatten sie Ende Oktober besetzt, weil sie angeblich pleite waren und im wahrsten Wortsinn nicht mehr weiter wussten. Nach anfänglicher Sympathie in der Bevölkerung wendete sich das Blatt, als deutlich wurde, dass die angebliche Notlage eine Masche war, die anderenorts so oder ähnlich schon gezogen hatte.
Auch die Stadt Menden verzichtete zunächst auf ihre ordnungsbehördlichen Möglichkeiten, also Räumung des Platzes, Beschlagnahme der Fahrzeuge und Zuweisung von Sozialwohnungen für die Landfahrer. Nachdem die Zirkusleute aber mehrfach Absprachen gebrochen und Zahlungen nicht geleistet hätten, war es zuletzt fast so weit: Die Frist lief ab, wie der zuständige Fachbereichsleiter Manfred Bardtke erklärte. „Wir hätten das nicht gern getan, aber wir hätten es jetzt getan. Man darf sich nicht auf der Nase herumtanzen lassen.“ Zudem habe der Druck aus der Lendringser Bevölkerung zugenommen: Der Winter sei vorbei, es gebe keinen Grund mehr, die Besetzung des Platzes mit vielen unerfreulichen Begleiterscheinungen für die Nachbarschaft weiter zu dulden. Zudem konnte die Bohrungen auf dem Ex-Sportplatz für das geplante Gewoge-Wohnprojekt nicht fortgeführt werden. So blieb die Stadt laut Bardtke hart, als es zuletzt noch um Fragen wie die einer nicht zugelassenen Zugmaschine ging. Deren Zulassung und die daran hängenden Außenstände mussten am Ende die Zirkusleute berappen. „Von uns floss kein Geld, sondern nur der Diesel“, betont Bardtke.
Unterdessen läuft noch das Verfahren beim Staatsschutz in Hagen nach einem Feuer am Kassenhäuschen. Hier bestand der Verdacht der Brandstiftung zuletzt ebenso wie der des Vortäuschens einer Straftat.