Menden..
SPD-Ratsherr Mirko Kruschinski wehrt sich gegen die Kritik einiger Teilnehmer der großen Mendener Kreuztracht. Besuchern und Helfern war es übel aufgestoßen, dass kaum Mitglieder des Stadtrates an der Karfreitags-Traditionsveranstaltung teilnahmen – so wenige wie wohl noch nie zuvor in der Geschichte der Kreuztracht.
Er habe sich zur Wahl gestellt, „damit ich in Menden in Rat und Ausschüssen etwas bewege“, sagt Kruschinski. Man werde ihn weder bei Schützenfesten, noch beim Karneval, noch bei katholischen Folkloreveranstaltungen finden. Er nehme an keiner Veranstaltung teil, „weil es sich so gehört.“
Die Stadtverwaltung ist selbst Veranstalter der großen Traditionsprozession. Bürgermeister Wennemar Schmittmann hatte im Jahr 1684 laut der Mendener Geschichtsschreibung die Kreuztracht mit ins Leben gerufen. In den vergangenen Jahrzehnten galt es für Ratsherren als ungeschriebenes Gesetz, sich bei der Prozession genauso wie bei anderen städtischen Großveranstaltungen sehen zu lassen. Genau das stellt Kruschinski aber jetzt in Frage: „Ist das der Sinn dieser Veranstaltung: Sehen und gesehen werden?“ Kruschinski betont, dass er für sich eine andere Lösung gefunden habe: „Da bete ich lieber sonntags im Gottesdienst zu meinem Gott, statt mit 3000 Menschen zu pilgern, von denen ich 2800 das ganze Jahr nicht in der Kirche sehe.“
Die Bürgermeister-Kandidaten Volker Fleige (SPD) und Martin Wächter (CDU) waren bei der Kreuztracht am Freitag in der ersten Reihe mitgelaufen.