Menden. .
Das bronzezeitliche Steinbeil, das archäologischen Grabungen im künftigen Gewerbegebiet Hämmer auslösen wird (die WP berichtete), befindet sich im Mendener Museum. „Diese Axt ist mehrere tausend Jahre alt“, erklärt Museumsleiterin Jutta Törnig-Struck. „Normalerweise gehört zu dem Beil noch ein Holzschaft, aber der ist schon lange verrottet.“
Bei der Feldarbeit entdeckt
Das uralte Fundstück habe das Museum im August 1966 von dem kürzlich verstorbenen Biologen Prof. Dr. Reiner Feldmann erhalten. „Er wiederum hatte es vom Finder, dem Holzener Bauern Willy Rohe“, weiß Törnig-Struck. Beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe ist, wie berichtet, indes noch ein „Bauer Feldmann“ als Finder eingetragen.
Der Landwirt, der den unscheinbaren Stein mit Loch in der Mitte bei der Feldarbeit fand, konnte den archäologischen Wert zunächst nicht einschätzen. Sein Nachbar Dr. Feldmann ergriff dann die Initiative und übergab das alte Werkzeug dem Heimatmuseum. Jetzt sorgt das Beil, das aus eisenschüssigem Diabas-Gestein besteht, erneut für Aufregung. Die Fundstelle des Stücks liegt bekanntlich im Gewerbegebiet Hämmer 2. Und nun haben die archäologischen Grabungen nach einem vermuteten uralten Grabhügelfeld Vorrang, das aufgrund des Beilfundes dort vermutet wird.
Laut Dr. Eva Cichy, wissenschaftliche Referentin in der Außenstelle Olpe der Archäologie für Westfalen beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), können die Grabungen mehrere Monate dauern. Dass sie überhaupt erst 50 Jahre nach dem Fund auf den Holzener Feldern beginnen, erklärt Eva Cichy so: „Erst wenn die Vernichtung eines kulturellen Erbes droht, wird es genau untersucht.“