Fröndenberg. .
Die Stadt wird das Haus der Mitte von der evangelischen Kirchengemeinde Stentrop als zusätzliche Flüchtlingsunterkunft anmieten. 22 Wohnplätze sollen dort Anfang des nächsten Jahres eingerichtet werden, um die wachsende Zahl von Asylbewerbern unterzubringen. Die Stadt erhält ferner zusätzliche 116 000 Euro vom Bund und vom Land, mit denen Fröndenberg die Unterbringung der Flüchtlinge finanzieren kann.
Die Anmietung des Kirchenhauses entspricht der Forderung aus dem Rat, wonach Flüchtlinge möglichst in normalen Wohngebäuden einquartiert werden sollen und Wohncontainer nur die allerletzte Lösung sein dürfen. Diesem Wunsch sei man nun gefolgt, erklärt Christoph Börger, Fachbereichsleiter Soziales. Die Verwaltung führe darüber hinaus weiter Verhandlungen mit Wohnungsgesellschaften vor Ort, um zusätzliche freie Wohnungen für Flüchtlinge zu finden.
Der Mietvertrag mit der evangelischen Kirchengemeinde ist zwar noch nicht unterschrieben, aber es besteht laut Börger eine grundsätzliche Einigung. Die Verwaltung plane nun für den Anfang des Jahres 2015 einen Umbau des Hauses der Mitte. Dies könne etwa sechs Wochen dauern. Danach stünden 20 bis 22 Wohnplätze zur Verfügung – je nach Größe der Flüchtlingsfamilien, die dort einziehen. Es sei dann eine „vernünftige Unterbringung“, sagte der Fachbereichsleiter. Er hoffe, dass Fröndenberg damit die Flüchtlinge, die die Stadt 2015 zugewiesen bekommt, komplett aufnehmen kann.
Der Umbau des Hauses soll aus der Kasse des Immobilienmanagements bezahlt werden. Falls im nächsten Jahr trotz aller Vorkehrungen noch mehr Wohnungen benötigt würden, stehen im Haushalt beispielsweise 350 000 Euro für den Ankauf von Immobilien zur Verfügung.
Unterstützung bei den Unterbringungskosten wird die Stadt wohl von Land und Bund bekommen. Nach Angaben der SPD-Abgeordneten Hartmut Ganzke und Oliver Kaczmarek wird die Stadt 116 000 Euro aus dem Topf des so genannten „Flüchtlingsgipfels“ erhalten. Fachbereichsleiter Christoph Börger hat dazu zwar noch keine weiteren Einzelheiten erfahren. Er erklärte im WP-Gespräch aber, dass die Stadt damit immer noch weniger Geld vom Land und Bund erhalte, als für die Flüchtlingsunterbringung ausgegeben werden muss. „Das Defizit verringert sich nur.“ Die Stadt sei verpflichtet, die Flüchtlinge in jedem Fall unterzubringen.