Menden. .
Es zeichnet sich ab, dass auch die Stadt Menden im Kampf um Neubürger Geld in die Hand nimmt. Bürgermeister Volker Fleige will im Frühjahr mit ersten Vorschlägen in die Politik gehen. Wer nach Menden kommt und bleiben will, soll finanziell belohnt werden.
Beispiele aus anderen Städten
Erste Beispiele aus anderen Städten liegen bereits auf dem Tisch. Thomas Höddinghaus, der sich als Demografiebeauftragter der Stadtverwaltung um das Thema kümmert, kann sich für ein Projekt aus der kleinen Gemeinde Hiddenhausen im Ostwestfälischen begeistern. Dort fördert die Gemeinde unter dem Titel „Jung kauft Alt“ junge Zuzugswillige, die alte Immobilien erwerben möchten. „Es fängt bei einem Zuschuss für die Altbaubegutachtung an“, sagt Höddinghaus. Auch bei Kauf und Renovierung greife die Stadt den Käufern unter die Arme. Hiddenhausen fördert Hauskäufer mit bis zu 10 500 Euro.
„Wir müssen neue Wege gehen“, sagen Fleige und Höddinghaus fast wortgleich. Beim Hauskauf seien zinslose Darlehen denkbar. Die Stadtverwaltung rechnet damit, dass sich auch die Auszahlung von Bargeld irgendwann wieder rechnen könnte. Jeder qualifizierte Bewohner bringe auch wieder Geld in die Stadt. Er versucht Bedenken zu zerstreuen, dass sich die Stadt solche Hilfen in finanziell knappen Zeiten sowieso nicht leisten könne. Es lohne sich sogar, verspricht Höddinghaus: „Auch der Kämmerer sieht, dass ein Bauer säen muss, bevor er ernten kann.“
Die Stadtverwaltung sieht gute Chancen, das Hiddenhausener Modell auf Menden kopieren zu können.
Debatte im Vorfeld gewünscht
Es sei nicht sinnvoll, in Menden massig Geld für Neubaugebiete herauszuwerfen und alleine Neubauten zu fördern. Es gebe ausreichend Leerstand, betont Höddinghaus. Die Stadtverwaltung hoffe, mit solch einer Förderung gleichzeitig auch den Preisverfall bei wenig begehrten Alt-Immobilien bremsen zu können.
Auch die Stadt selbst soll nach den Plänen zukünftig mehr ins Immobiliengeschäft eingreifen. Beim Verkauf von stadteigenen Grundstücken gebe es viele Möglichkeiten, für die Käufer Anreize zu schaffen, sagen Fleige und Höddinghaus.
Fleige will seine Pläne im Frühjahr 2015 in die Politik einbringen. Ob es gelingen wird, eine ausreichende Mehrheit zu bekommen, wollen Fleige und Höddinghaus nicht vorhersagen. Eine Debatte sei aber bereits jetzt gewünscht, sagt Fleige, der sich im Herbst der Bürgermeisterwahl stellen muss. „Wir hoffen auf die eine oder andere Diskussion im Vorfeld.“