Schwitten. .
In einem Alter, in dem manche Berufsanfänger nicht mal wissen, was sie beruflich machen möchten, hat Elisabeth Schröder ohne langes Überlegen viel Verantwortung übernommen. Mit gerade mal 21 Jahren machte sie sich selbstständig und übernahm in Schwitten ein Lebensmittelgeschäft. Zehn Jahre später komplettierte ein Partyservice den Familienbetrieb. In diesem Monat feiert das heimische Unternehmen sein 50-jähriges Jubiläum.
Drei Geschäfte in Schwitten
Als ihr Lehrherr Heinrich Schulte-Filthaut starb, der an der Friedrichstraße 22 in Schwitten ein Lebensmittelgeschäft betrieb, trat im November 1964 die junge Elisabeth Schröder – damals noch unter ihrem Mädchennamen Elisabeth Halfmann – in seine Fußstapfen. Damals gab es drei Lebensmittelgeschäfte in Schwitten.
Zwei Jahre später, nach ihrer Hochzeit mit Wolfgang Schröder, führte das Ehepaar das Geschäft gemeinsam. Weitere acht Jahre später gründeten sie den Partyservice Schröder als zweites Standbein. Im Jahr 2000 schließlich öffnete der kleine Dorfladen zum letzten Mal seine Türen.
Heute liegt der Schwerpunkt auf dem überaus erfolgreichen Partyservice. Unterstützt wird Elisabeth Schröder seit mehr als 20 Jahren dabei von ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn, Diane und Andreas Schulte. Zusätzlich greift das eingespielte Familienteam auf weitere Helfer zurück. Die Fäden laufen immer bei der Familie zusammen: „Wir wollen, dass Kunden auch immer den selben Ansprechpartner erreichen und nicht immer verschiedene Mitarbeiter“, erläutert Diane Schulte.
Seit eineinhalb Jahren ist ein Frühstücksbuffet (dienstags und mittwochs vormittags) im benachbarten „Mühlenstübchen“, das die Familie sonst für Feiern vermietet, hinzugekommen. „Das wird sehr gut angenommen“, freut sich Diane Schulte.
Wenn Essen für eine Gesellschaft von mehreren Hundert Menschen zubereitet und angeliefert werden muss, ist Elisabeth Schröder in ihrem Element. Die Arbeit wachse seiner Frau nie über den Kopf, erzählt Wolfgang Schröder mit einem Lächeln. „Ich komme aus einer großen Familie, in der es immer viele Feiern gab“, berichtet Elisabeth Schröder. „Ich bin quasi damit aufgewachsen.“
Wenn die meisten Arbeitnehmer frei haben, fällt die Haupt-Arbeitszeit im Partyservice an. Sieben Werktage arbeiten, jeden Samstagabend – oft bis spät in die Nacht –, sonntags in der Regel bis mittags. 90-Stunden-Wochen sind Alltag. Ferien und freie Tage müssen lange im voraus geplant werden.
Kein Gedanke an Ruhestand
Keine Selbstverständlichkeit, aber dennoch denkt Elisabeth Schröder auch mit 71 Jahren noch lange nicht an den Ruhestand. „Da steckt so viel Herzblut drin“, sagt sie über den Familienbetrieb. „Da könnte ich nicht einfach aufhören.“