Oestrich. Vor einem Jahr wurde der Vorstand des Heimatvereins Ortsring Oestrich komplett neu gewählt. Das ist in der Zwischenzeit passiert.
Neue Besen kehren gut, heißt es – und diesem Sprichwort machte der Vorstand des Heimatvereins Ortsring Oestrich bei seiner Jahreshauptversammlung im katholischen Pfarrheim Oestrich alle Ehre. Vor rund einem Jahr war das Team um die 1. Vorsitzende Simone Henke angetreten und hatte sich von den großen Fußstapfen ihrer Vorgänger nicht beeindrucken lassen. Jetzt zog der Vorstand erstmals Bilanz und blickte zurück auf ein Jahr voller vielfältiger Veranstaltungen und einem aktiven Gemeinschaftsleben.
Den Anfang machte das Osterfeuer auf Hof Geitmann Anfang April, das dem neuen Vorstand 2023 reichlich Rückenwind für die die neuen Aufgaben gab. Im Sommer ging es weiter mit dem Dorftreff am 3. August-Wochenende, eine Reminiszens sozusagen an die legendäre Appeltatenkirmes. „Es war anders als es vorher war, aber auch ähnlich“, sagte Jakob Stitz. Der Dorfplatz sei randvoll gewesen und alle waren sich einig: „Wir haben dafür viel Zuspruch erhalten, und es hat uns großen Spaß gemacht.“ Das Ziel, alle Generationen anzusprechen, habe man erreicht.
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Zur Müllsammel-Aktion im Oktober seien 40 Teilnehmer zusammengekommen: Wiederum ein Zeichen dafür, wie gut der Zusammenhalt im Dorf sei.
Der Martinsumzug und die neue Aktion „Früher war mehr Lametta“, bei dem die Kinder Oestricher Kitas den großen Weihnachtsbaum auf dem Dorfplatz geschmückt hatten, sei ein großer Erfolg gewesen. Auch bei anderen Projekten des Vereins, wie zum Beispiel der Streuobstwiese, die der Verein seit 20 Jahren betreibt, habe es Weiterentwicklungen gegeben, so Simone Henke.
Wie geht es am Burgberg weiter?
Am Ball bleibe man ebenfalls bei der Wallanlage Burgberg, aber „es gibt noch einige Hürden im Bezug auf die Nutzung zu nehmen“, so die Vorsitzende. „Unser Wunsch ist es, einen Weg mit Schautafeln einzurichten. Das Problem ist, dass die Grundstückseigentümer nicht die Verkehrssicherungspflicht übernehmen wollen.“ Beim Thema „Bücherschrank“ gebe es positive Nachrichten: „Wir werden ihn bekommen: Es geht jetz nur noch um die Fragen: Welches Modell, und wo soll er stehen?“, meinte Henke im Hinblick auf einen Ortstermin mit der Stadt im März. Auch die Aufstellung weiterer Schilder, die auf lokale Besonderheiten hinwiesen, sei geplant. Nachdem Kassierer Jens Malkus einen ausgeglichenen Haushalt präsentiert hatte, wurde der Vorstand einstimmig entlastet.
Für einen bewegenden Moment sorgte der Antrag von Helmut Gründer, dem langjährigen Vorsitzenden Friedhelm Siegismund den symbolischen Titel des Ehrenvorsitzenden zu verleihen. Gründer erinnerte in seiner kurzen Laudation an die Meilensteine in der Zeit des Oestrichers als Vereinsvorsitzender. Darunter der zweite Platz beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ im Jahr 2012, Osterfeuer und Appeltartenkirmes und nicht zu vergessen die Feierlichkeiten zur 800-Jahr-Feier.
Friedhelm Siegismund bedankte sich für die Ehre und appellierte an die Oestricher: „Steht zusammen und unterstützt die Vereine. Haltet zusammen, auch wenn es irgendwo Probleme gibt – Oestrich hat es verdient.“ Siegismund nahm den neuen Vorstand in die Pflicht: „Leute, denkt an die Zukunft und an das Dorfgemeinschaftshaus“, mahnte er. „Irgendwann ist der Punkt erreicht, dann haben wir In Oestrich keinen Raum mehr, wo sich die Vereine treffen können.“ Das sei zwar eine große Aufgabe, aber wenn man etwas wolle, könne man es auch schaffen, so der Ehrenvorsitzende. Schließlich gäbe es auch Fördermöglichkeiten. „Das Geld ist das, es liegt auf der Straße“, so Siegismund. „Man muss es nur abrufen.“
Erneute Teilnahme an „Unser Dorf hat Zukunft“
Außerdem regte Siegismund an, zu überlegen, ob Oestrich nicht erneut an „Unser Dorf hat Zukunft“ teilnehmen wolle. Die Anmeldefrist laufe noch bis Mitte April. Vorsitzende Simone Henke versprach, sich mit dem Thema zu beschäftigen. „Wir müssen uns erst mal ein Stimmungsbild machen“, sagte sie.
Beim anschließenden Jahresempfang gab es für die vielen Gäste reichlich Gelegenheit für nette Gespräche. Bürgermeister Michael Joithe, selbst Oestricher, überbrachte die Wünsche der Stadt und erinnerte an 2023, ein Jahr im „Krisenmodus“. Es sei Zeit, nach vorne zu sehen und sich auf den Besuch der italienischen Fußball-Nationalmannschaft bei der EM zu freuen. „Ich drücke den Italienern die Daumen, dass sie fünf Wochen im Turnier bleiben, damit sie fünf Wochen in unserer schönen Stadt verbringen können“, so Joithe. Besonders stolz mache ihn, dass neben Italien noch drei weitere große Fußballnationen die Waldstadt auf Platz 1 ihrer Standort-Wunschliste gehabt hätten. Es sei Zeit, „das Positive herauszustellen und nicht alles schwarz zu sehen“, so der Bürgermeister.
Das sind die Termine für 2024
Langweilig dürfte es den Vereinsmitgliedern und allen Oestrichern auch in 2024 nicht werden, dafür werden diese Veranstaltungen sorgen:
Am 31. März findet das Osterfeuer statt. Zum Dorftreff geht es am 17. August, das Datum der Müllsammelaktion im Herbst steht noch nicht fest. St. Martin reitet am 9. November durch Oestrich, und das Fest „Früher war mehr Lametta“ wird am 30. November gefeiert.