Letmathe. Künstler Frank Haase erklärt, was sein Objekt für den Kreisverkehr mit der Letmather Kilianskirmes zu tun hat und warum es das Zeug zum Wahrzeichen hat.
An dem monumentalen Kunstwerk, das den unteren Kreisverkehr des neuen LetmatherDoppelkreisels schmücken soll, scheiden sich die Geister. Das zeigte sich auch beim
Werbegemeinschaft, wo Künstler Frank Haase seinen Entwurf vorstellte und damit bei den Gästen reichlich Stoff für angeregte Gespräche bot. Die einen schätzen die schlichte, moderne Formensprache, andere kritisieren die Größe und den Kontrast zur historischen Architektur von Haus Letmathe und Kiliansdom.
Die Pyramide ist 15 Meter hoch
Zur Erinnerung: Die kleine Letmather Runde hatte den gebürtigen Letmather Künstler mit einem Entwurf beauftragt. Das Ergebnis ist eine 15 Meter hohe Pyramide, die an eine Stahlnadel erinnert und eine Reminiszenz an ein altertümliches Fahrgeschäft, ein Kettenkarussell, auf der Kiliankirmes sein soll. Der schlanke Körper ist von einer großen, geneigten Scheibe (Durchmesser acht Meter) umgeben, die das Straßennetz Letmathes darstellen soll (wir berichteten). An einer Seite sollen die Geokoordinaten des Standorts stehen, an den anderen Seiten die Namen Letmathe und Genna, die Geo-Koordinaten sowie ihre ersten urkundlichen Erwähnungen. Aber, so Künstler Frank Haase beim Ortstermin mit der Heimatzeitung, bei der Beschriftung sei man noch flexibel und gehe gerne auf Anregungen aus der Bevölkerung ein.
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„Das Innengestell der Pyramide besteht aus Stahl und trägt außen eine Verkleidung aus Edelstahl“, erklärt der studierte Industrie-Designer, der zu Zeiten der Selbstständigkeit beispielsweise Armaturen für namhafte regionale Hersteller und Möbel entworfen hat. „Die Scheibe mit dem Straßennetz wird aus Aluminium gelasert und anschließend verschweißt und verschraubt.“ Zudem werde sie von oben durch drei Stahlstangen abgespannt, um auch bei Schnee oder Eis die notwendige Stabilität sicherzustellen. Mit den beiden Kalthofer Firmen HP Polytechnik (Laserarbeiten und Scheibe) sowie Schlosserei Vieler (Schlosserarbeiten und Stahlgestell) arbeite er schon lange und gut zusammen, viele Kunstwerke in der Region seien so entstanden. Das Kunstwerk sei sehr wartungsarm, die Materialien seien völlig witterungsunempfindlich und müssten auch nicht gereinigt werden. Umgeben wird die „Nadel“ ein sogenannter Anfahrschutz, also eine Begrenzung. Hierbei seien zum Beispiel große Findlinge denkbar, meint Haase.
Beim Entwurf und der Größe habe er sich an den umliegenden Gebäuden und Straßenlaternen orientiert. Die Konstruktion sei zwar hoch, aber auch extrem schlank. „Die Nadel hat unten nur eine Breite von 1,50 Meter und läuft nach oben auf Null aus.“ Für eine Befürchtung gibt er Entwarnung: „Es besteht keine Gefahr, dass der Kiliansdom aus Blickrichtung der Hagener Straße verdeckt sein könnte. Das Kunstwerk steht etwa 20 Meter versetzt zur Sichtachse.“
Wann kommt das „Go“ aus der Politik?
Wie aber steht es mit der Umsetzung? Grünes Licht von der Politik gebe es bislang noch nicht, erzählt Franz-Josef Schlotmann, einer der Initiatoren. Man sei noch in Beratungen, aber die Reaktionen der Fraktionen im Stadtrat, denen man das Projekt vorgestellt habe, seien durchweg positiv gewesen. „Wir prüfen derzeit, wie viel das Projekt kosten wird“, sagt Schlotmann. Die entsprechenden Kostenvoranschläge würden erstellt und dann in die politischen Gremien eingebracht. Anschließend müsse man sich mit der Stadt einigen, wie viel übernommen werde und was durch Sponsoren finanziert werden müsse.
Er stehe in den Startlöchern, meint Frank Haase, der selber unentgeltlich bei dem Projekt arbeitet. Alles sei so weit vorbereitet. Nach dem „Go“ werde er sich zusammen mit den Firmen direkt ans Werk machen. Allerdings müsste dann erst das Material bestellt werden, möglicherweise seien die Betriebe auch mit anderen Aufträgen ausgelastet. „Wir würden versuchen, das Kunstwerk bis zum Eröffnungsfest des Doppelkreisverkehrs im Mai fertigzustellen“, so Haase. Aber natürlich sei das „sportlich“.