Hohenlimburg. . Die Letmather Bürgerinitiative für den Erhalt des Ahm klagt am Verwaltungsgericht Arnsberg gegen die den Kalkwerken erteilte Abbaugenehmigung.

Hat die Stadt Hagen bei der im Juni den Hohenlimburger Kalkwerken erteilten Abbaugenehmigung die im Regionalplan in Richtung Oeger Feldstraße festgelegten Grenzen überschritten? Und zwar um rund 5000 Quadratmeter? So zumindest sieht es nach Aussagen von Thomas Meilwes, Mitglieder der Letmather Bürgerinitiative für den Erhalt des Ahm als Natur- und Erholungsraum, Rechtsanwalt Dr. Frank Niederstadt (Hannover). Der vertritt die Letmather Bürger, in deren Kampf gegen die Steinbruch-Erweiterung. „Herr Niederstadt hat uns auf diesen Fehler aufmerksam gemacht.“ Ein Fehler der Hagener Verwaltung und ein Irrtum mit Folgen?

„Das Genehmigungsverfahren muss deshalb neu aufgerollt werden. Wir wollen jedoch das gesamte Verfahren zum Stoppen bringen. Die Letmather Bürger wollen, ebenso wie Anwohner vom Steltenberg und von der Feldstraße, diese Steinbruch-Erweiterung nicht. Wenn man eine Chance hat, diese zu verhindern, muss man diese wahrnehmen“, so Meilwes.

Steinbruch ein Auslaufmodell

Er möchte den Oeger Steinbruch grundsätzlich als Auslaufmodell sehen, weil es nach seiner Darstellung in der Region Überkapazitäten an jenen Materialien gibt, die von den Kalkwerken abgebaut werden.

Thomas Bleicher (Stadt Hagen) bestätigte auf Anfrage dieser Zeitung, dass am Montag die schriftliche Klagebegründung der Letmather Bürgerinitiative gegen die Steinbruch-Erweiterung bei der Stadt eingegangen sei. Zu den Inhalten wollte er sich jedoch nicht äußern. Auch nicht, ob die Beschlüsse von Rat und Bezirksvertretung Hohenlimburg, die sich für die Erweiterung auf Hagener Stadtgebiet ausgesprochen hatten, noch bindend sind. „Das ist ein laufendes Verfahren“, so Bleicher, „dazu sagen wir deshalb nichts.“

Vertrauen in den Bescheid

Anders sieht das Dr. Matthias Lange, Geschäftsführer der Hohenlimburger Kalkwerke, dem die Klagebegründung ebenfalls vorliegt. „Die darin gemachten Darstellungen, bei dieser geplanten Erweiterung würde gegen die Raumplanung verstoßen, sind falsch. Die Bürgerinitiative möchte vielmehr die maximale Konfrontation. Sie möchte einen Traditionsbetrieb kaputt machen.“ Für den HKW-Geschäftsführer ist es unverständlich, dass die Letmather nicht den Dialog mit seinem Unternehmen suchen. „Dieser wird kategorisch verweigert.“ Er bestätigt, dass diese Klage vor dem Verwaltungsgericht zunächst aufschiebende Wirkung hat. „Wir können deshalb den von der Stadt Hagen erteilten Genehmigungsbescheid nicht umsetzen.“ Er selbst habe jedoch großes Vertrauen, dass der erteilt Bescheid sachlich und inhaltlich richtig sei.

Und zum Thema Überschuss an Rohstoffen verweist er auf den Bundesverband Mineralischer Rohstoffe, der aktuell beklagt, dass es für die rohstoffgewinnenden Betriebe immer schwieriger werde, die zum Abbau notwendigen Genehmigungen zu erhalten.

Die Letmather Bürgerinitiative

Seit dem Jahr 2010 regt sich in Letmathe der Widerstand gegen die Erweiterung des Oeger Steinbruches.

Im September 2011 wurde deshalb die Bürgerinitiative für den Erhalt des Ahm gegründet. Zur Vorsitzenden wurde Monika Langmann gewählt.