„Die Krise bietet immer auch die Chance auf einen Neuanfang.” Paul Imhäuser konnte an einem „schwarzen Tag in der Geschichte der Metallwerke” noch Hoffnung machen. Er hatte gestern Vormittag einen Antrag auf Insolvenz gestellt, setzt aber darauf, dass es auch danach noch weitergeht.

Olpe. „Die Krise bietet immer auch die Chance auf einen Neuanfang.” Paul Imhäuser konnte an einem „schwarzen Tag in der Geschichte der Metallwerke” noch Hoffnung machen. Er hatte gestern Vormittag einen Antrag auf Insolvenz gestellt, setzt aber darauf, dass es angesichts von genügend Aufträgen auch danach noch weitergeht.

Betriebsversammlung gestern um 13.15 Uhr im Versandbereich des Rohrzuges. Ein „schwerer Schritt” für Imhäuser. „Es fehlt Geld”, brachte er die Problematik auf den Punkt. Die Sparkasse Olpe sei nicht bereit gewesen, bestehende Kreditlinien zu halten oder zu verlängern. Leider habe man auch erst jetzt festgestellt, dass die Voraussetzungen für eine Landesbürgschaft nicht vorlägen. Imhäuser: „Das hätte man auch früher feststellen können.”

Das Traditionsunternehmen auf der Olper Hütte läuft erst einmal weiter. Gestern im Laufe des Nachmittages verschaffte sich der Insolvenzverwalter Dr. Andreas Pantlen einen ersten Überblick. Heute, spätestens morgen, wird er wohl vor den Mitarbeitern Stellung nehmen. Eins allerdings machte Imhäuser schon gestern klar: „Es liegt nicht an der Qualität unserer Arbeit oder unserer Produkte. Es liegt an der allgemeinen Krise. Ich bin enttäuscht von unserer Hausbank, mit der wir 30 Jahre zusammengearbeitet haben.”

Dr. Christoph Poertzgen, Insolvenzanwalt in der Kanzlei Oppenhoff und Partner in Köln, betonte gestern vor der Belegschaft, Paul Imhäuser sei zu großen persönlichen Opfern bereit gewesen. Da die Bank dennoch nicht mitgespielt habe, sei der Gang zum Insolvenzrichter unumgänglich gewesen.

Das sei aber „nicht das Ende, sondern hoffentlich der Anfang einer neuen Firma Imhäuser mit einer besseren Zukunft”, erklärte Poertzgen auch mit Blick auf Kunden und Lieferanten des Olper Traditionsunternehmens.

Die Arbeit jedenfalls werde zunächst weitergehen wie bisher. Auch die Löhne sollen zunächst wie bisher weitergezahlt werden - aus Insolvenzgeld. Paul Imhäuser versicherte, er werde „Tag und Nacht daran arbeiten, mit soviel Leuten wie irgend möglich” weiter machen zu können und ist durchaus zuversichtlich, was für Dr. Poertzgen und Sieglinde Bednar (kaufmännische Leitung von MGI) ebenso gilt.