Kreis Olpe. . Sind die Feuerwehren ebenso, wie manche Gesangs-, Musik-, Sport und viele weitere Vereine von Nachwuchssorgen geplagt? Vielerorts ja - im Kreis Olpe läuft die Jugendarbeit Dank der engagierten Wehrmänner jedoch sehr gut.

Die Zahlen sprechen für sich: 1600 aktive und engagierte Kameraden in den Feuerwehren des Kreises Olpe und 250 Mitglieder der Ehrenabteilungen, die sich am Samstag in Saalhausen trafen.

Gute Voraussetzungen, die Sicherheit der Bürger auch in den kommenden Jahren ehrenamtlich zu gewährleisten? Oder nagt der Zahn der Zeit am „Unterbau“? Sind die Feuerwehren ebenso, wie manche Gesangs-, Musik-, Sport und viele weitere Vereine von Nachwuchssorgen geplagt? Müssen sich schlaue Köpfe Werbekampagnen ausdenken, um den Nachwuchs für die Feuerwehren zu gewinnen? Wie läuft die Jugendarbeit bei den Feuerwehren im Kreis Olpe und wie viele Aktive gibt es? Wie sehen die Zukunftsperspektiven aus, und welche Visionen haben die Verantwortlichen.

Steigende Zahlen

Die richtige Adresse für solche Fragen ist Kreisbrandmeister Christopher Lütticke aus Drolshagen: „Die Jugendarbeit im Kreis Olpe läuft Dank der engagierten Wehrmänner sehr gut. In den vergangenen zwei Jahren haben wir steigende Zahlen in den Jugendfeuerwehren. Wir merken den demographischen Wandel nicht so stark wie andere. Ich kann nicht klagen. Was wir jedoch merken ist, dass Kinder und Jugendliche nicht mehr soviel Zeit und ein anderes Freizeitverhalten haben als früher. Viele sind nicht mehr in drei Vereinen aktiv sind. Man muss vorbeugen. Auch, wenn die Probleme momentan noch nicht akut sind, kann sich das in wenigen Jahren ändern.“ Wie auf der Internetseite des Kreisbrandmeisters (www.bbr-kreis-olpe.de) zu sehen ist, waren Ende letzten Jahres 385 Nachwuchsblauröcke im Kreis Olpe engagiert. Am besten schneiden die Lennestädter mit 86 Nachwuchsblauröcken ab. Gefolgt von Kirchhundem mit 81 Mitgliedern. Für die bevölkerungsmäßig kleine Gemeinde Kirchhundem ein guter Schnitt.

Enge familiäre Bindungen

Auf allzu drastische Maßnahmen in der Mitgliederwerbung haben die Kirchhundemer, wie sich im Gespräch mit dem stellvertretenden Kreisbrandmeister und stellvertretenden Leiter der Feuerwehr Kirchhundem, Mario Fuhlen, herausstellt, dennoch verzichtet. „Die hohe Zahl der Jugendfeuerwehrler ist mit der engen Bindung zu erklären. Wir haben kleine Löschgruppen, Väter nehmen ihre Kinder mit zur Feuerwehr. Wir machen nicht nur Feuerwehr, sondern nehmen auch an Projektwochen in Schulen teil und haben dabei schon das eine oder andere neue Mitglied gewonnen“, so Mario Fuhlen.

Aktive und erfolgreiche Mitgliederwerbung hat die 1990 gegründete Jugendfeuerwehr Drolshagen mit ihrem ersten Aktionstag betrieben. Es lohnte sich. Fünf neue Mitglieder wurden in die bis dato 27-Mitglieder starken Truppe aufgenommen.

Weitere Zahlen: Attendorn (77 Mitglieder), Finnentrop (59), Olpe (19) und Wenden (34). Die Vision von Christoph Lütticke ist es, eine Kinderfeuerwehr einzurichten, was in Siegen schon erfolgreich praktiziert werde. „Der Begriff Kinderfeuerwehr sollte dabei nicht wörtlich genommen werden“, räumt Christoph Lütticke ein und erklärt, dass die Technik dabei in den Hintergrund rücke und stattdessen ein Freizeitgestaltungsprogramm möglicherweise auch in Kooperation mit Kindergärten und Schulen im Vordergrund stehe.

Was denn noch alles?

Die Novellierung des Feuerschutzhilfegesetzes (FSHG), bei dem der Versicherungsschutz geklärt werden soll, wäre da hilfreich. Kontra der Aktiven: „Was sollen wir denn noch alles tun?“, schwächt Lütticke ab: „Wir reden nicht über jeden Tag.“ I

In Bayern, Hessen und Baden Württemberg bestehen bereits Kooperationen mit Schulen.