Kreis Olpe .
Auch, wenn die „Aufklärungsgeschichte“ von den Bienchen und Blümchen an Aktualität verloren und im Bio-Unterricht keinen Platz mehr hat - die Bedeutung der Imkerei sollte man nicht unterschätzen. Bei jedem Tropfen Nektar, den die Bienen sammeln, wird die besuchte Blüte befruchtet. Damit kann es zu einer guten Frucht- und Samenbildung kommen. Dieses hat positive Folgen für den Artenreichtum in der Pflanzenwelt und kommt somit auch der gesamten wild lebenden Tierwelt und nicht zuletzt den Menschen zugute. Obwohl die Imker ihren Nutzen in erster Linie aus der Natur ziehen, dürfen sie sich getrost auch als Umwelt- und Naturschützer ansehen.
Lebenszyklus
Wie das praktisch aussieht, erfuhren 19 Biologie-Lehramtsstudenten der Uni Siegen am Lehrbienenstand in Altenhundem. Die Idee zur Exkursion hatte Dr. Ilka Kurreck. Die Lehrkraft im Bereich Forschung und Lehre widmet sich seit etwa einem Jahr der Imkerei und übernahm auf der Jahreshauptversammlung des Kreis-Imkerverbands den Posten der Schriftführerin. Edgar Neuhaus, der sich seit 25 Jahren der Imkerei widmet und schon so manchem interessierten Bürger am Lehrbienenstand Einblicke in die Welt und das Leben der Biene gewährte, sowie Altenhundems-Ortsvereinsvorsitzender Peter Bathelt waren genau die richtigen Ansprechpartner vor Ort. Neuhaus informierte die Studenten ausgiebig über die Entstehung des Imkervereins Altenhundem, des Lehrbienenstandes und des Lebenszyklus der Tiere, die in der Natur für Harmonie sorgen.
Schwarmsaison
Bis zum Frühjahr überwintern die Bienen und sollten dabei in Ruhe gelassen werden. Danach ist es Aufgabe des Imkers, für genügend Waben zu sorgen. Im Mai und Juni ist Schwarmsaison. Das bedeutet, dass sich die Bienenvölker teilen und vermehren wollen, weil sie als viele kleine Einheiten eine größere Chance haben, zu überleben, als eine einzige große, starke Einheit. Dieser Schwarmakt ist ein ganz natürlicher Prozess. Der Schwarm besteht zunächst nur aus Bienen, Königin und Drohnen (männliche Bienen), deren Verbindung sich in Gestalt einer Traube zeigt. Der Schwarm hängt sich zunächst an einem Platz in der Nähe seines Auszugsortes auf.
Neue Erfahrung
Das ist der Zeitpunkt, an dem der Imker den Schwarm wieder einfangen kann, falls möglich. Interessante Informationen, wie diese wurden von den Studenten aufmerksam aufgenommen, bevor der praktische Teil begann. Nicht ganz ohne Blessuren. Einige wurden trotz Vorsichtsmaßnahmen gestochen.
Eine Erfahrung, die sicherlich auch schon einige Imker zu Beginn ihres Hobbys gemacht haben. Dr. Ilka Kurreck findet es jedoch nach wie vor spannend, mit Bienen zu arbeiten. Die Biologin schaute ihrem Vater, der selbst Imker ist, früher über die Schulter, promovierte über Ameisen und zog im Gespräch mit unserer Zeitung das Fazit: „Es war für alle sehr eindrucksvoll und das Komplettprogramm war überzeugend.“
Für Edgar Neuhaus, der turnusmäßig Imkerkurse, momentan mit 31 Interessenten gibt, war eine Exkursion mit Studenten eine neue Erfahrung.