Olpe. .

Wer den Notruf 112 wählt, kann sich darauf verlassen, dass Rettungsdienst und Feuerwehr dank ihrer Leistungsfähigkeit in kürzester Zeit vor Ort sind. Gegenwärtig stehen alleine bei der Freiwilligen Feuerwehr Olpe 124 aktive Mitglieder für den Ernstfall bereit. Und rund 30 Jungen und Mädchen im Alter von zehn bis 17 Jahren gehören der Jugendabteilung an. Damit sieht man sich gut aufgestellt. Gleichwohl gilt es heute mehr denn je, den Blick in die Zukunft zu richten und die Strukturen der Freiwilligkeit lebendig zu halten und demografiefest zu machen. Aus diesem Grund geht man in der Kreisstadt nun auch werblich neue Wege, um verstärkt Nachwuchs und damit die Retter von morgen zu gewinnen. Der Startschuss dazu fiel vergangenen Sonntag mit einem Schnuppernachmittag. „Als Auftakt und Teil einer langfristigen Kampagne“, so Stadtbrandinspektor Christian Hengstebeck, der am Ende des Tages ein durchweg positives Fazit ziehen konnte.

Viele Eltern mit Kindern schauten zu

Tatsächlich war die Resonanz aus der Bevölkerung überaus groß. Viele Eltern waren mit ihren Sprösslingen in die Grubenstraße gekommen, um sich über die Arbeit der Wehr zu informieren. Dabei gab es für Klein wie Groß viel Spannendes und Wissenswertes rund um Brandschutz und Sicherheit zu entdecken. Für den Nachwuchs hatte man einen Parcours mit neun verschiedenen Stationen aufgebaut, an denen selbst Hand angelegt werden konnte: Knotenkunde, Funken, Erste Hilfe, Technische Hilfeleistung, Kuppeln von Schläuchen, um nur einige Beispiele zu nennen. Besonders aufregend war die Suche nach einer vermissten Person sowie der Brandquelle in einem komplett vernebelten Raum - natürlich in Feuerwehrkleidung und mit Wärmebildkamera. Dazu gab es Demonstrationsübungen sowie Ausfahrten mit dem Einsatzwagen. Das Jugendorchester informierte ebenfalls über seine Arbeit und brachte die klangvolle Seite der Feuerwehr näher. Auch wenn man mit dem Schnuppernachmittag eigentlich auf die 10 bis 17-jährigen abgezielt hatte - alleine in den Schulen wurden in den Klassen 4, 5 und 6 rund 600 Flyer verteilt - so gehörte eine stattliche Zahl an jüngeren Kindern zu den Besuchern. „Dass das Eintrittsalter in die Jugendfeuerwehr bei zehn Jahren liegt, ist nach wie vor ein Problem“, weiß Christian Hengstebeck, dass man den Nachwuchs eigentlich deutlich früher abholen müsste. So arbeitet derzeit das Land an einem entsprechenden Handlungsmodell, das zeigen soll, wie Kinderfeuerwehr funktionieren kann. „Grundsätzlich sind wir für alles offen, warten aber auf das Konzept“, so der Stadtbrandinspektor.

Vergangenen Sonntag jedenfalls begeisterten sich alleine fünf Kinder so für den Dienst am Nächsten, dass sie nun bei der Jugendfeuerwehr mitmachen möchten. Und auch ein junger Mann hat sich an dem Tag für den Beitritt in die aktive Wehr entschieden. Was den Olper Stadtbrandinspektor auch noch freute, war der Besuch der Feuerwehren aus den umliegenden Gemeinden, so aus Gerlingen, Attendorn und Finnentrop. „Sie wollten sich über die Werbemaßnahmen informieren. Das zeigt, dass Olpe hier eine Vorreiterrolle einnimmt.“ beng