Kreis Olpe. .
Die Zahl der Verkehrstoten hat sich verdoppelt: Starben 2012 drei Menschen auf den Straßen im Kreis Olpe, so waren es im vergangenen Jahr sechs: zwei Beifahrer in Pkw sowie zwei Krad- und zwei Radfahrer. Dies ist die traurige Bilanz der Unfallstatistik 2013.
„Das Jahr fing nicht gut an“, meinte Hermann Koßmehl von der Direktion Verkehr mit Blick auf den 2. Februar 2013: Damals war ein BMW auf der L 512 zwischen Römershagen und Ottfingen schwer verunglückt. Der 17-jährige Beifahrer starb. Ebenso wurde der Beifahrer (20) getötet beim Unfall der Hillmicker Jungschützen am 29. Juli (wir berichteten). Besonders tragisch war auch der Tod zweier betagter Rentner, die bei geringer Geschwindigkeit mit dem Fahrrad stürzten. „Sie würden vermutlich noch leben, wenn sie einen Helm getragen hätten“, sagte Koßmehl.
Mehr Bagatellunfälle
Trotz der sechs Toten in 2013 setzt sich der seit sieben Jahren insgesamt rückläufige Trend fort. Nach 2007, als noch 15 Verkehrstote zu beklagen waren, lag die Zahl immer im einstelligen Bereich.
Insgesamt kam es im vergangenen Jahr zu 4126 Verkehrsunfällen. Entgegen dem Landestrend bedeutet dies eine Steigerung um 1,25 Prozent. „Diese Zunahme ist glücklicherweise nur auf mehr Bagatellunfälle zurückzuführen“, sagte Landrat Frank Beckehoff. Mit exakt 3000 Sachschadensunfällen war dies eine Steigerung um 2,88 Prozent.
Bei den Schwerverletzten gab es einen Rückgang von 7,02 Prozent, bei den Leichtverletzten einen leichten Anstieg um 0,78 Prozent. Ein Arbeitsschwerpunkt bei der Kreispolizeibehörde Olpe sei, die Sicherheit auf den Straßen weiter zu erhöhen, so Beckehoff. Dabei gilt der Kampf weiterhin den Rasern. Zu schnelles Fahren bleibt Unfallursache Nummer eins auf den Straßen im Kreis Olpe. 36 416 verkehrspolizeiliche Maßnahmen (32 283 in 2012) sind absoluter Rekord. Auch in diesem Jahr wird es laut Beckehoff wieder einen Blitzmarathon im ganzen Kreis geben. Zudem gehen der Polizei mit der 2013 eingeführten Messanlage mit Lichtschrankentechnik immer mehr Raser ins Netz. „Wir sehen darin keine Abzocke gegen Verkehrsteilnehmer. Wir messen nur in gefährdeten Bereichen und nehmen die Raser ins Visier“, betonte Beckehoff.
Crash-Kurse
Große Sorge bereitet den Ordnungshütern die Problemgruppe der Jungen Fahrer (18 bis 24). Dabei fing 2013 alles gut an. „Das sah bis Mai hervorragend aus, und dann sind wir durchgereicht worden bis auf den letzten Platz“, berichtete Polizeidirektor Diethard Jungermann. 120 Personen verunglückten aus dieser Problemgruppe, in 64 Fällen war überhöhte Geschwindigkeit die Ursache. „Wir werden einiges verändern und Freitag- und Samstagnacht deutlich mehr den Radarwagen einsetzen, um Discounfällen vorzubeugen. Wir hoffen, dass so eine Langzeitwirkung eintritt“, so Diethard Jungermann.
Reinhard Schulte, Leiter Direktion Verkehr, glaubt, dass die seit drei Jahren durchgeführten Crash-Kurse immer mehr Früchte tragen werden. Hier werden jungen Verkehrsteilnehmern die Folgen der Raserei authentisch vor Augen geführt. „Das ist das Beste, was wir machen können“, so Schulte.