Grevenbrück/Kreis Olpe. .

Der ländliche Raum im Kreis Olpe ist einer der Gewinner der neuen Agrarreform, davon ist Peter Liese überzeugt. In Lennestadt-Grevenbrück stellte er jetzt zusammen mit dem Vorsitzenden des landwirtschaftlichen Kreisverbandes Josef Geuecke die Ergebnisse vor.

Einig sind sich Liese und die Vertreter der heimischen Landwirtschaft, dass es gerechtfertigt ist, bei großen Betrieben zu kürzen. „Es war klar, dass insgesamt weniger Geld für die Landwirtschaft zur Verfügung steht, denn auch in Europa muss gespart werden. Hätten wir das bisherige System beibehalten, dass die Zahlung allein pro Hektar stattfinden, hätte es dramatische Einschnitte für die bäuerliche Landwirtschaft in Südwestfalen gegeben. Jetzt ist entschieden worden, dass es für die ersten 30 Hektar eine zusätzliche Förderung von 50€ gibt. Bei den Großbetrieben wird daher überproportional gekürzt.

Vorwiegend kleine Betriebe

Die Auswirkungen auf einzelne Betriebe in Südwestfalen lassen sich noch nicht exakt abschätzen, aber da wir über 90% kleine Betriebe haben, werden die meisten landwirtschaftlichen Betriebe in Südwestfalen nicht von Kürzungen betroffen sein,“ so Liese.

Ein wichtiger Beschluss der Agrarreform ist, dass die Direktzahlungen in Zukunft noch stärker an Umweltmaßnahmen geknüpft werden. Das sogenannte „Greening“ bedeutet, dass die Landwirte 30% der Zahlung nur dann erhalten, wenn sie konkrete Umweltauflagen erbringen. Ursprünglich war von EU-Agrarkommissar Cioloş vorgeschlagen worden, 7% der Flächen als ökologische Vorrangfläche auszuweisen. Diese Zahl wurde nun auf 5% abgesenkt und zahlreiche Umweltmaßnahmen, die die Landwirte, z.B. in Südwestfalen, jetzt schon durchführen, werden angerechnet. „Für die Betriebe in unserer Region bedeutet das sogenannte „Greening“ in den meisten Fällen keine zusätzliche Auflage. In sehr intensiv genutzten landwirtschaftlichen Gebieten, wie etwa im Westmünsterland oder in Ostdeutschland, wird es allerdings im Sinne des Naturschutzes zusätzliche Auflagen geben“, so Liese.

„Wir haben kein Problem mit dem „Greening“. Wie es jetzt angedacht ist, kommen wir hier sehr gut damit klar“, so der Kreisverbandsvorsitzender des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes Josef Geuecke. Auch ein zweites Thema sorgt im Moment für Aufregung: Die EU-Kommission hat ihren Vorschlag zum Klonen von Tieren zu Nahrungsmittelzwecken vorgelegt.

Peter Liese: „Hier brauchen wir mindestens eine Kennzeichnungsregelung, so dass der Verbraucher die Wahl hat, was auf den Teller kommt.“