Olpe. .

Die drei Meisterchöre im Chorverband NRW aus dem Stadtgebiet Olpe, Vocale Unisono unter der Leitung von Musikdirektor Maurizio Quaremba, der MGV Bergeshall Neger und die Gemischten Stimmen BIGGEsang, beide unter der Leitung von Chordirektor Volker Arns, haben beim 9. Landes-Chorwettbewerb NRW in Dortmund hervorragende Ergebnisse erzielt.

Für diese Veranstaltung, die vom Landesmusikrat NRW organisiert wurde und als Auswahlverfahren für den Deutschen Chorwettbewerb dient, hatten sich 53 Chöre in 14 Kategorien angemeldet.

Vocale Unisono trat in der Kategorie Vokalensembles bis zwölf Mitwirkende an. Die Sängerinnen wurden als bestes Ensemble in ihrer Kategorie mit 19,3 Punkten und dem Prädikat „mit gutem Erfolg teilgenommen“ bewertet. Über die Einladung, das Volkslied „Bunt sind schon die Wälder“ noch einmal im Rahmen des Preisträgerkonzertes im Konzerthaus Dortmund vor rund 1500 Menschen vortragen zu dürfen, freuten sich die Damen besonders.

Aussterbende Spezies?

Diese gute Akustik des Dortmunder Konzerthauses wusste bereits am Vortag der MGV Bergeshall Neger zu nutzen. Auf den Punkt genau von Volker Arns vorbereitet, boten die Sänger ein höchst anspruchsvolles, facettenreiches Wettbewerbsprogramm. Leider hatte sich kein weiterer Männerchor aus NRW diesen hohen Anforderungen stellen wollen, und die Negeraner Sänger traten alleine in ihrer Kategorie an. Diese Entwicklung wird von Experten als bedenklich eingestuft, da gerade der Männerchorgesang in NRW traditionell fest verwurzelt ist.

Jury-Vorsitzender Prof. Fritz terWey sprach in einem parallel laufenden Fernsehinterview bezüglich der Männerchorszene von einer „aussterbenden Spezies“. Dennoch zeigten die Sänger aus Neger mit ihrer ausgeglichenen und eher jungen Altersstruktur, dass es noch Ausnahmen gibt. Und so wurde die konzentrierte und bravouröse Leistung des MGV mit 21 Punkten, dem Prädikat „mit sehr gutem Erfolg teilgenommen“ sowie der Weiterleitung zum Deutschen Chorwettbewerb honoriert. Der MGV Bergeshall Neger trug beim Preisträgerkonzert das „Vive l’amour“ von Parker/Shaw vor.

Größter Erfolg der Vereinsgeschichte

Bei der anschließenden Preisverleihung kannte der Jubel keine Grenzen, als Vorsitzender Stefan Kühr und Volker Arns die Urkunde auf der Bühne entgegen nahmen. Diese Qualifikation, der größte Erfolg der Vereinsgeschichte, sorgte im Negertal noch tags darauf für Hochstimmung. Nun steht dem MGV Neger mit der Teilnahme am Deutschen Chorwettbewerb sowie dem 50-jährigen Vereinsjubiläum ein ereignisreiches Jahr ins Haus.

Chorverbandspräsident Hermann Otto gehörte noch am selben Abend zu den ersten Gratulanten und beglückwünschte nicht nur den Chorleiter, sondern jeden einzelnen Sänger per Handschlag.

Die Gemischten Stimmen BIGGEsang hatten sich ebenfalls den hohen Anforderungen des Landes-Chorwettbewerbs gestellt, traten in der Kategorie Gemischte Chöre ab 32 Mitwirkende an und überzeugten mit klarem, qualitativ hochwertigen Gesang. In der stark besetzten Chorklasse waren die überwiegend sechs- bis achtstimmigen, anspruchsvollen Liedbeiträge genauestens vorbereitet. Die Stereoaufstellung des Chores trug unter anderem dazu bei, dass der unverwechselbar-dynamische Klang des erst 2010 gegründeten Ensembles den großen Chorraum des Konzerthauses füllte, stellte jedoch zugleich höchste Anforderungen an die Sängerinnen und Sänger. Das aus mehreren Stilepochen zusammengestellte Wettbewerbsprogramm wurde intonationstechnisch und künstlerisch sicher vorgetragen.

Kurz vor Beginn des Preisträgerkonzertes erhielt Vorsitzender Bernd Niklas die Nachricht, der Chor solle sich nochmals für das bevorstehende Konzert bereithalten. Hier sollten die Gemischten Stimmen BIGGEsang auf Wunsch der Jury abermals das Stück „Die Gedanken sind frei“ von Oliver Gies vorgetragen werden.

Mit Spannung wurde im Anschluss des Vortrags die Notenvergabe erwartet.

Die sechsköpfige Jury bewertete die Leistung der heimischen Sänger und Sängerinnen mit 21 Punkten und dem Prädikat „mit sehr gutem Erfolg teilgenommen“.

Königskategorie

Das löste bei den Chormitgliedern grenzenlosen Jubel aus. Ein solches Ergebnis hatten sie nicht für möglich gehalten.

BIGGEsang wird nun als Zweitplatzierter in dieser inoffiziellen Königskategorie als Option weitergemeldet, das heißt: Eine Teilnahme am Deutschen Chorwettbewerb ist möglich, falls Plätze im 16er-Feld durch Nichtmeldungen anderer Landesverbände frei bleiben.

Insbesondere für den stellvertretenden Kreischorleiter des Sängerkreises Bigge-Lenne, Volker Arns, war dies ein erfolgreiches Wochenende.

Bereits zum dritten Mal konnte er bei Landes- Chorwettbewerben die 21-Punkte-Marke knacken. Damit ist Volker Arns der erste Dirigent in der heimischen Chorszene, dem ein derartiger Erfolg gelungen ist.