Olpe. .
Gefahrenlagen, bei denen Kinder und gehandicapte Personen involviert sind haben für die Feuerwehrmänner stets eine hohe Brisanz und erfordern schnelles Vorgehen. Diese Maßgabe setzte die Feuerwehr Olpe am Samstag bei ihrer Löschübung um. Als um 16 Uhr der Alarm in der Kreisstadt ertönte, war den Blauröcken lediglich bekannt, dass die Abschlussübung stattfindet. Wohin es ging und wie sich die Lage darstellte, war nicht bekannt. Ziel war die Pestalozzischule (Förderschule Lernen) in der Imbergstraße. Die Ausgangslage stellte sich wie folgt dar: Da in der Schule umfangreiche Umbauarbeiten stattfinden, haben große Mengen Bauschutt und Verpackungsmaterial im Keller durch eine Unachtsamkeit Feuer gefangen. Aufgrund der Bauarbeiten steht nur ein Treppenhaus zur Verfügung. Durch die starke Rauchgasausbreitung sind den, in den Geschossen befindlichen Personen die Flucht- und Rettungswege abgeschnitten. Dem eintreffen Einsatzleiter, in diesem Fall Brandoberinspektor Hans-Peter Bröcher wird gemeldet, dass sich Personen in der Aula im Dachgeschoss, sowie rechts und links auf den Balkonen und links am Fenster aufhalten. Die Schwerpunkte lagen in der Menschenrettung und dem Einrichten einer Verletztensammelstelle, in der Brandbekämpfung, sowie in der Be- und Entlüftung der verrauchten Räume. Ein weiterer Schwerpunkt war der Umgang mit Atemschutz. „Im Ernstfall muss koordiniert werden, wer wo war und nach Verletzten gesucht hat“, erklärt Dieter Huckestein, der die Übung gemeinsam mit Hans-Peter Bröcher und Georg Hengstebeck vorbereitet hatte. An den Dachfenstern machte sich die neue Drehleiter mit dem Knick gut. In Windeseile waren selbst auf dem schmalen, kaum zugänglichen Raum vor den Dachfenstern die Vermissten gerettet. Auch bei der Rettung von den Balkonen macht sich die Drehleiter bezahlt. Am linken Fenster bauten die Wehrmänner die dreiteilige Schiebeleiter auf. Im Gegensatz zur vierteiligen Steckleiter sei diese laut Dieter Huckestein schwerer zu händeln, aber Übungen bieten eben die Gelegenheit zum Üben. Die dort stehenden Statisten und jüngsten Mitglieder der Jugendfeuerwehr durften jedoch nicht über diese gerettet werden, da dies im Übungsfall die Brandschutzvorschriften verbieten. Im Ernstfall wären laut Dieter Huckestein auch Sprungmatten ausgelegt worden. Die Übung fand ohne Hilfsdienste statt, da die Blauröcke ihren eigenen Leistungsstand unter die Lupe nehmen wollten. Einsatzleiter Hans-Peter Bröcher zog ein positives Fazit: „Der Einsatzschwerpunkt Menschenrettung ist sofort erkannt und umgesetzt worden. Gleichzeitig wurde der Kellerbrand bekämpft, um eine Rauchgasintoxikation bei den im Gebäude befindlichen Personen zu vermeiden. Die Punkte wurden vernünftig abgearbeitet.“ Nach etwa 30 Minuten war die Übung beendet. Im Ernstfall hätte es wesentlich länger gedauert, die akribische Suche wäre noch einige Zeit fortgesetzt worden und weitere Feuerwehren mitalarmiert worden.