Drolshagen. Menschen aus einer brennenden Scheune und aus einem demolierten Autowrack nach einem Verkehrsunfall zu retten - das war das Szenario einer Großübung der Drolshagener Feuerwehr, des DRK und der DLRG. die am Wochenende in Wormberg statfand.

Der kleine Weiler Wormberg war vergangenen Samstag Arena der Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Drolshagen. Punkt 14.45 Uhr ging die Alarmierung ein. Was war geschehen? Nach einem Blitzeinschlag war es in einer Scheune zu einem Brand gekommen. Darin befanden sich noch drei Personen. Unter der Einsatzleitung von Stadtbrandinspektor Jens Gipperich wurden verschiedene Einsatzabschnitte gebildet mit dem Auftrag nach Absuchen des vernebelten Gebäudes unter schwerem Atemschutz und Menschenrettung durch Innenangriff sowie Aufbau der Löschwasserversorgung.

Während der Löscharbeiten meldete der Einsatzleitwagen dem Einsatzleiter einen Verkehrsunfall. Abgelenkt durch den Brand war ein Pkw-Fahrer mit seinem Auto in die nahe der Dorfstraße lagernden schweren Siloballen geprallt. Zwei Personen waren eingeklemmt. Der Einsatzleiter ließ daraufhin durch die Leitstelle über Sammelruf den Grundschutz am Gerätehaus alarmieren. Insgesamt rückten 70 Kameradinnen und Kameraden mit neun Fahrzeugen der beiden Löschzüge aus Drolshagen sowie des Löschzuges Iseringhausen aus. Dazu kamen das DRK mit drei Fahrzeugen, das außerhalb des Gefahrenbereichs einen Verletztensammelplatz zur Erstversorgung einrichtete, sowie sogenannte realistische Unfall- und Notfalldarsteller (RUND) der DLRG zum Einsatz.

Komplexes Szenario

Mit dem komplexen Szenario bewiesen die Einsatzkräfte vor zahlreichen Schaulustigen und Bürgermeister Theo Hilchenbach, wie engagiert und leistungsfähig die hiesigen Hilfsorganisationen sind. Die Übung war im Übrigen auch der erste Einsatz des neu angeschafften Einsatzleitwagens, der den 20 Jahre alten Vorgänger ersetzt. Die Neuanschaffung war aufgrund der landesweiten Umstellung auf digitale Funktechnik notwendig geworden.

„Eine anspruchsvolle Übung. In der vernebelten und mit landwirtschaftlichem Gerät vollgestellten Scheune müssen die Einsatzkräfte, deren Blickfeld zudem sehr eingeschränkt ist, sehr vorsichtig sein. Dazu kommt die enge Lage in der Ortschaft, die nicht viele Möglichkeiten lässt, sich aufzustellen. Alles in allem eine große Herausforderung, die Kräfte so zu koordinieren, dass möglichst effizient und schnell vorgegangen werden kann“, erklärte Thomas Müller, Pressesprecher der Feuerwehr Drolshagen.

Rund zwei Stunden dauerte der Einsatz, der ebenso spannend und sehenswert wie erfolgreich verlief. So war es am Ende des Tages an Wehrleiter Armin Fahrenkrog, ein rundum zufriedenes Fazit zu ziehen: „Die Übung ist aus unserer Sicht sehr gut verlaufen. Bei den ganz unterschiedlichen Einsatzszenarien konnten wir viele unserer erlernten Fähigkeiten zeigen. Wir haben bei dieser Übung bewusst viele unserer jüngeren Feuerwehrleute eingesetzt. Sowohl bei der Menschenrettung aus der brennenden Scheune als auch bei dem simulierten Verkehrsunfall haben sie ihre Sache durch ihr ruhiges und umsichtiges Arbeiten einfach prima gemacht.“