Kreis Olpe. . Den Rasern im Sauerland geht es an den Kragen. Die Polizei im Kreis Olpe hat eine neue Geschwindigkeitsmessanlage. Sie misst auch in der Kurve, auf beiden Straßenseiten, schießt Fotos von vorne und von hinten und, und und.

Den Rasern geht es an den Kragen. „ES.0“ zeigt ihnen endgültig die Rote Karte. Die neue Geschwindigkeitsmessanlage der Olper Polizei macht ein Entkommen nach Geschwindigkeitsverstößen unmöglich. „Das Verfahren ist wasserdicht“, so Jürgen Schüttler, Leiter des Verkehrsdienstes.

Herzstück Einseitensensor

Schüttler sowie die „Experten“ Uwe Langenohl und Uwe Schmidt, die bei der Herstellerfirma „eso“ am Bodensee für die Bedienung der Anlage ausgebildet und zertifiziert wurden, stellten die neue Anlage bei einem Pressetermin am Kraghammer Sattel an der L 512 vor. 30 bis 45 Minuten dauert der Aufbau der Messanlage, die - vereinfacht ausgedrückt - mit Lichtschrankentechnik misst.

Herzstück ist ein auf die Fahrbahn ausgerichteteter Einseitensensor mit fünf Sensoren, der die Geschwindigkeit misst. Hinzu kommen zwei Kameras, versetzt auf beiden Straßenseiten, sowie eine Computereinheit im zivilen Polizeifahrzeug.

Einsatz von „ES.0“ überall möglich

Vorteil der neuen Anlage: Es können beide Fahrtrichtungen, aber auch mehrere Fahrstreifen für eine Richtung gleichzeitig überwacht werden. Bei Geschwindigkeitsüberschreitungen werden sowohl Front-, als auch Heckbilder geschossen. Zudem kann das Gerät in jeder Kurve eingesetzt werden, ein Bereich, in dem vor allem Kradfahrer bisweilen ungeschoren davon kamen. „Durch synchrones Auslösen aller Fotografieeinrichtungen sind auch Geschwindigkeitsverstöße von Motorradfahrern beweissicher dokumentierbar“, betonte Schüttler.

Die Bilder von Kennzeichen und Fahrer werden umgehend auf dem Touch-Screen-Monitor angezeigt und können so noch im Einsatzfahrzeug ausgewertet werden. Einschränkungen bezüglich des Aufstellortes (enger Kurvenbereich, Tunnel) bestehen nicht. Die Abstandanzeige in Verbindung mit der Spurselektion gewährleistet eine eindeutige Zuordnung des gemessenen Fahrzeugs.

Mit Tempo 170 statt 70 erwischt

„Geschwindigkeitsüberschreitungen im Straßenverkehr gelten nach wie vor, und das zeichnet sich auch für das Jahr 2013 wieder ab, als Unfallursache Nummer ein und damit als Killer Nummer eins“, brachte es Jürgen Schüttler auf den Punkt. „Wir haben im Sommer sehr viel gemessen und sehr viele erwischt“, berichtete Uwe Langenohl.

So konnten bereits zahlreiche Geschwindigkeitsverstöße von Kradfahrern beweissicher dokumentiert werden. Die Krönung war ein Motorradfahrer, der in einer Kurve beim Umspannwerk Altenkleusheim im 70er Bereich mit Tempo 170 unterwegs war. „Das war schon heftig“, schüttelte Uwe Langenohl den Kopf.

Weiterer Rückgang der Unfallzahlen erwartet

„Die Polizei erwartet von dem Einsatz des neuen Gerätes einen weiteren Schritt zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und einen weiteren Rückgang der Unfallzahlen“, sagte Stephan Ommer, Sprecher der Olper Polizei.