Kreis Olpe. .

Eine überdurchschnittliche Investitionsneigung haben die Sparkassen im Kreis Olpe im ersten Halbjahr 2013 registriert. Die Bereitschaft der Betriebe, zurückgestellte Investitionen nachzuholen oder neue Projekte zu verwirklichen, sei deutlich spürbar, betonten am Donnerstag die drei Sparkassen-Chefs Dieter Kohlmeier (Olpe-Drolshagen-Wenden), Heinz-Jörg Reichmann (Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem) und Frank Nennstiel (Finnentrop).

Von den neuen Firmenkrediten in Höhe von insgesamt 43,4 Millionen Euro entfielen in der ersten Jahreshälfte rund 44 Prozent auf Industrie, Handel, Gewerbe und Selbstständige. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum lag das Volumen der Neukredite bei 35,6 Millionen Euro.

Mit vorsichtigem Optimismus blicken die Sparkassen in die Zukunft. „Wir erwarten kein kraftvolles Durchstarten der Konjunktur“, betonte Dieter Kohlmeier. Die wirtschaftliche Lage werde sich in eher verhaltenem Tempo aufwärts entwickeln. Im Hinblick auf das Kundengeschäft der drei Kreditinstitute, so Kohlmeier weiter, sei daher ein „moderates Wachstum“ zu erwarten.

Mit weitaus weniger positiven Zahlen wartete Dr. Alexander Hoffmann, Geschäftsführer des Siegener Statistik-Prognose-Instituts Statmath, auf. Der zum „Gründer des Jahres 2011“ in Südwestfalen ernannte Mathematiker hat im Auftrag der Sparkassen eine Software zur Bevölkerungsentwicklung in der heimischen Region entwickelt, die nicht nur seinen Geldgebern nützt, sondern unter anderem den Städten und Gemeinden im Kreis Olpe bislang unbekannte Möglichkeiten eröffnet, ihre Planungen an der demografische Entwicklung auszurichten.

Gefüttert mit den Datenbeständen des statistischen Landesamtes IT NRW, der kommunalen Datenzentralen, der Agentur für Arbeit und anderer Einrichtungen, ist die Software in der Lage, die demografische Zukunft jeder Kommune im Kreis Olpe abzubilden.

„Die Strukturveränderungen werden gravierend sein“, sagte Dr. Hoffmann am Donnerstag in Olpe. Denn seit 20 Jahren gingen die Geburtenzahlen kontinuierlich zurück, von 2012 bis 2032 steige die Sterbequote im Kreis Olpe von 162 auf 680 Menschen und „überproportional viele junge Menschen gehen ihrem Bildungs- und Berufswunsch außerhalb von Südwestfalen nach“. Darüber hinaus werde der Pflegebedarf bis 2032 um 30,9 Prozent steigen.

Der größte Bevölkerungsrückgang wird mit etwa 14 Prozent in der Gemeinde Finnentrop erwartet, der kleinste in Attendorn (rund 4 Prozent). Die Städte und Gemeinden werden künftig noch genauere Zahlen erhalten. Denn Dr. Hoffmann hat sich einen Osnabrücker Demografieforscher ins Boot geholt, um schon bald für jedes einzelne Dorf im Kreis Olpe detaillierte Zahlen zur Verfügung zu stellen.