Olpe. . Das Dirndl liegt längst auch außerhalb von Bayern voll im Trend. Die süddeutsche Dirndl-Designerin Kristin Kreuzer ließ jetzt die Modeaufnahmen für ihre neue Kollektion im Sauerland machen: auf der Hitzen-Alm in Olpe-Hitzendumicke. Als Fotomodell war auch die 17 Jahre alte Schülerin Rosalie Schwenk aus Wenden-Rothemühle mit dabei.

Sauerland’s Next Topmodel ist zarte 17 Jahre alt und stammt aus Wenden-Rothemühle im Kreis Olpe: Rosalie Schwenk startet derzeit als Fotomodell für Dirndl mächtig durch.

Wie kommt das typische Kleidungsstück im Land der großen Berge ins Land der tausend Berge? Dank der süddeutschen „Dirndl-Couture-Designerin“ Kristin Kreuzer (26), die den Meinerzhagener Fotografen Thomas van de Wall mit den Aufnahmen ihrer Frühjahr-Sommer-Kollektion beauftragte. Der verlegte den Ort des Bilder-Geschehens in und um die Hitzen-Alm im gut 20 Einwohner starken Olper Ortsteil Hitzendumicke.

„Ich würde auch privat ein Dirndl tragen“

Zugegeben etwas höher befindet sich Rosalie Schwenk beim Anruf dieser Zeitung. Die Schülerin am Berufskolleg Olpe ist für eine Woche mit ihrer Klasse beim Skifahren in Österreich. Nicht im Dirndl, wie die 17-Jährige mit den langen, braunen Haaren und den braunen Augen bestätigt („das würde hier aber gut hinpassen“), die in ihrer Model-Datei ihre Kleidergröße mit „36 (S)“ angibt.

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Es herrscht strahlender Sonnenschein im Zillertal, erzählt die freundliche junge Frau unmittelbar vor dem Apres-Ski. Anders als beim Foto-Shooting auf der Hitzen-Alm, der Jausenstation, dem Bauernhof-Café von Silvia und Stefan Maiworm mit Blockhütte im alpenländischen Stil und St.-Valentin-Kapelle. Es war lausig kalt, „und es hat geschneit“. Dennoch ist Rosalie Schwenk restlos begeistert von dem Bilder-Nachmittag. „Ich würde auch privat solch ein Dirndl tragen.“ Womöglich dazu eine traditionelle bayerische Flechtfrisur. Wie auf der Hitzen-Alm - ein Werk des Meinerzhagener Friseurs Pietro Trisolini.

Seit dem 14. Lebensjahr ist die begeisterte Tänzerin als Fotomodell aktiv. „Ich habe einfach Spaß vor der Kamera“, sagt die bildhübsche Sauerländerin, die ihr Hobby gerne noch lange fortführen will. „Wenn es sich später mit dem Beruf vereinbaren lässt.“ Rosalie Schwenk will operations-technische Assistentin werden.

„Sehr natürlich und fraulich“

Eine Karriere auf dem Laufsteg würde Dirndl-Designerin Kristin Kreuzer ihrem Werbe-Model auf jeden Fall empfehlen. Sie kommt beim Gespräch über den „feschen Sauerland-Export“ (Fotograf van de Wall) ins Schwärmen. Sie passe optimal in ihr Model-Team, das bislang nur aus blonden Mädchen bestand. „Rosalie ist sehr natürlich und fraulich. Nicht wie ein Schluck Wasser in der Kurve.“ Also ein Mensch mit Ausstrahlung und Charisma. Ein Politiker würde womöglich zu ihr sagen: „Sie können ein Dirndl auch ausfüllen.“

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Von Von Kira Schmidt

Die urbayerische Tracht ist längst auch jenseits des Weißwurst-Äquators angekommen. Gerade bei jungen Damen ist sie „in“, wie Kristin Kreuzer bestätigt. Nach Ansicht der Designerin mit eigenem Label („Kleiderkunst“) hat das Dirndl inzwischen ein verjüngtes, modernes Image. Und: „Man steht dazu, woher man kommt“, sagt sie und zitiert ihre süddeutsche Heimat: „Mir san mir.“

Das ist ja wie im Sauerland. Der Menschenschlag jedenfalls hat es Kristin Kreuzer sehr angetan: „Die Sauerländer sind sehr aufgeschlossen und redefreudig.“ Es ist davon auszugehen, dass sich die Nachricht von der Laufsteg-Schönheit aus dem Sauerland wie ein Lauffeuer verbreiten wird.