Wenden. .

Einstimmig beschlossen Wendens Parlamentarier gestern Abend den Haushalt - zum vierten Mal in Folge.

Zwar bot das Zahlenwerk wenig Spektakuläres, doch gab es doch noch eine interessante Neuigkeit bei der Etatdebatte. „Wir erwarten, dass die Gesamtschule fünfzügig wird“, sagte Peter Brüser. 117 Anmeldungen lägen seit Freitag vor, so der Bürgermeister: „Dazu kommen noch die GU-Kinder.“ Dabei rechne man noch mit dem ein oder anderen Nachzügler, so Brüser: „Nachmeldungen sind noch möglich.“ Man rechne auch noch mit Rückläufern. Mit der Fünfzügigkeit hätte man einen Puffer, so Brüser. „Gespannt dürfen wir auf den ersten Abi-Sturm im Sommer 2021 warten“, hatte CDU-Fraktionsvorsitzender Hubertus Zielenbach gesagt. Da widersprach allerdings sein Fraktionskollege Bernd Arns: „Das ist erst 2022. Die Schule dauert neun Jahre.“

Zielenbach unterstrich in seiner Etatrede, dass über zwei Millionen Euro in Straßen und Kanalnetz investiert werden: „Davon profitieren die Bürger.“ Zudem freue er sich, dass Haushaltsmittel für ein neues Tanklöschfahrzeug zur Verfügung gestellt werden können. Die Baugebiete zeigen, wie attraktiv die Gemeinde sei, so Zielenbach: In der Heide seien bereits 24 Grundstücke verkauft, in Gerlingen 15 von 17 und in Hünsborn 12 von 17.

Der CDU-Chef kritisierte den immer mehr ausufernden Bürokratismus bei der Realisierung von Baugebieten. Dem CDU-Antrag, die alte Liste der Gebäude mit 1 oder 2 Personen zu aktualisieren und mit den Ortsvorstehern zu diskutieren, stimmte der Rat zu. Gleiches galt für das von der Union geforderte Wassertretbecken im Wendebachtal sowie der Flachwasserteich zum Eislaufen der UWG (wir berichteten). Konzepte sollen demnächst im Umweltausschuss vorgestellt werden.

SPD-Fraktionschef Stephan Niederschlag hob hervor, dass fast 650 000 Euro an freiwilligen Leistungen in den Haushalt eingestellt werden könnten: „Wir fallen sicher nicht in Euphorie, aber die Lage ist nicht besorgniserregend, und wir wissen das Zahlenwerk beim Kämmerer und seinen Helfern in guten Händen.“ Ein dringend anzugehendes Problem seien die Leerstände der Ladenlokale: „Aber es sind nicht nur die Geschäfte, die uns Sorge bereiten. Auch im Bereich der Wohnbebauung ist Handlungsbedarf.“

Grünes Licht gab es für alle vier Anträge der SPD. So wird die Verwaltung künftig halbjährlich eine Auflistung aller in diesem Zeitraum entstandenen Kosten für auswärtige Ingenieur-und Gutachterleistungen vorlegen, in Zusammenarbeit mit den Parteien eine Reduzierung der Plakatierung für die Bundestagswahl prüfen sowie die Gewinnung von Energie durch Bioabfälle. Auch dem SPD-Antrag, an Bushaltestellen und Wartehäuschen Reflektoren, besonders zum Schutz von Kindern, anzubringen wird nachgegangen. Hier wird geprüft, an welchen Orten solche Reflektoren sinnvoll sind.

Zustimmung fand auch der Grünen-Antrag, den Zuschuss für die Energieberatung ab dem Baujahr 1995 fortzusetzen, bis alle 150 möglichen Beratungen für je 30 Euro in Anspruch genommen worden sind. Keinen Handlungsbedarf hinsichtlich der Standorte bei den Grundschulen sieht Grünen-Chef Elmar Holterhof. Ein nächster Schritt könne aber die Erweiterung des Grundschulverbundes Wenden mit einem zusätzlichen Teilstandort sein. Holterhof lobte die Anstrengungen beim Klimaschutz. Im Schulzentrum sei von 1997 bis 2010 die Nutzfläche um 32 Prozent erweitert, der Gasverbrauch aber um 44,5 Prozent gesunken: „Darauf können wir stolz sein.“

Ulrich Heinrich (UWG) forderte Investitionen in innovative Strukturprojekte: „Zum Beispiel in einen sogenannten Leuchtturm, wie er in dem von uns verabschiedeten Leitbild der Gemeinde angedacht ist.“ Dem UWG-Antrag, die erfolgreiche Arbeit des „AK Kennzahlen“ fortzusetzen, wird nachgekommen. „Aus unserer Sicht böten sich Bauhof und/oder öffentliche Sicherheit und Ordnung, einschließlich der Feuerwehren, an“, so Heinrich.