Kreis Olpe. . Für die Raser auf den Straßen im Kreis Olpe brechen schlechte Zeiten an: Die Polizei will sie mit dem so genannten Einseitensensor ES3.0 einbremsen.

Das neue Hightech-Tempomessgerät, das bis zu vier Fahrspuren gleichzeitig überwachen kann, misst mit Lichtschrankentechnik und lichtet die Temposünder nicht nur vorn vorn, sondern auch von hinten ab. Das gab Landrat Frank Beckehoff am Montag bei der Vorstellung der neuen Verkehrsunfallstatistik bekannt.

Die Kreispolizeibehörde Olpe verspricht sich viel von der neuen Technik. Raser auf zwei Rädern, denen mit den herkömmlichen Messmethoden meist nicht beizukommen war, sind die Hauptzielgruppe der uniformierten Tempokontrolleure. Die Testphase mit einem Zivilfahrzeug der Olper Ordnungshüter soll bereits in wenigen Tagen abgeschlossen sein.

62 Motorradfahrer verunglückten im letzten Jahr auf den hiesigen Asphaltbändern. 28 von ihnen wurden leicht verletzt, 32 erlitten schwere Verletzungen und zwei wurden getötet. Verursacher der entsprechenden Verkehrsunfälle waren zu fast 70 Prozent die Kradfahrer selbst.

Hauptsächlich seien es Zweiradpiloten von „45 Jahren bis etwa Ende 50“, die in Unfälle verwickelt wurden. „Klassische Wiedereinsteiger“, die lange nicht mehr Motorrad gefahren seien und dennoch direkt mit hochpotenten Maschinen einen Neuanfang wagten, so Polizeihauptkommissar Hermann Koßmehl am Montag.

Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Kreis Olpe ist im letzten Jahr von 4130 um 1,45 Prozent auf 4070 zurück gegangen. „Und seit 2007“, freute sich Landrat Frank Beckehoff als Leiter der Kreispolizeibehörde, „ist auch die Zahl der Unfälle mit Personenschäden ständig gesunken.“ 391 waren es im Jahr 2011, 388 im vergangenen Jahr (-0,77 Prozent). Ebenfalls rückläufig ist die Zahl der Schwerverletzten: Sie lag 2012 bei 114, das sind 18 Fälle bzw. 15,25 Prozent weniger als im Vorjahr. Eine Zunahme registrierte die Kreispolizeibehörde dagegen bei den Leichtverletzten. Ihre Zahl stieg um 14 auf 386 (+ 3,76 Prozent). Tragisch: Drei Menschen verloren im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfälle im Kreis Olpe ihr Leben.

Hauptunfallursache war erneut zu hohe Geschwindigkeit - auch in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen, der nach wie vor das Hauptaugenmerk der Polizei gilt. Zwar verunglückten 2012 vier junge Kraftfahrer weniger als 2011, doch die Gesamtbilanz ist dennoch erschreckend: 85 junge Leute wurde leicht verletzt, 31 erlitten schwer Verletzungen, einer wurde getötet.