Kreis Olpe. .
„Der schwache private Konsum ist die Achillesferse der deutschen Wirtschaft. Nachhaltiges Wachstum ist nur mit höheren Löhnen möglich.“ Mit dieser Aussage reagiert Georg Keppeler von der Olper IG Metall-Verwaltungsstelle auf die kürzlich veröffentlichte Stellungnahme der Arbeitgeber des Kreises Olpe (wir berichteten). Für die vorliegenden Tarifverhandlungen fordert die IG Metall mehr Verteilungsgerechtigkeit, weil nur diese nachhaltiges Wachstum fördere: „Es gilt, den langhaltigen Trend der hinter den Gewinnerwartungen herhinkenden Entgelte zu stoppen.“
Die Höhe der Tarifforderung sei noch nicht abschließend diskutiert. Daher, so Keppeler, wolle er sich heute noch nicht konkret dazu äußern. Allerdings stellt er den Unternehmen im Kreis Olpe wirtschafts- und beschäftigungspolitisch ein gutes Zeugnis aus.
„Tut Euch mal die Ruhe an“, bewertet Keppeler das Meckern der Arbeitgeber über den Tarifabschluss 2012. „Ihr meckert, so lange ich denken kann und lebt immer noch ganz ordentlich.“
Die Ertragslage der Unternehmen sei nach wie vor gut, die Investitionstätigkeiten hätten sich nur leicht verschlechtert, und der konjunkturelle Abwärtstrend in Europa sei zum Jahresende 2012 gestoppt. Dies belege der Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindexes zum Ende des abgelaufenen Jahres: „Der Kreis Olpe hat immer noch gute Arbeitsmarktdaten, und für Deutschland erwartet keines der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute eine Rezession. Die Konjunktur wird in besonderer Weise durch die starke deutsche Exportindustrie gestützt. China wächst im Herbst 2012 um 10 Prozent, und das Wirtschaftswachstum in den für die Bundesrepublik ebenfalls bedeutsamen USA zeigt sich sehr robust.“
Auch wenn Keppeler die durch die Eurokrise ausgelösten Risiken für noch nicht ganz aufgehoben hält, sieht er optimistisch in das Jahr 2013. Natürlich dürfe die Lage an den Finanzmärkten nicht weiter eskalieren und die derzeit eingetretene Beruhigung müsse sich weiter fortsetzen.
Als einen weiteren Schwerpunkt der gewerkschaftlichen Arbeit im Kreis Olpe sieht der Olper IG Metall-Chef auch 2013 die Durchsetzung von fairen Bedingungen für die Leiharbeitnehmer. „Den Grundsatz: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit werden wir auch 2013 nicht aus den Augen verlieren.“ Aktuelle Probleme sieht die IG Metall des Kreises Olpe auch in der Verhinderung des von der Regierungskoalition vorgelegten Beschäftigtendatenschutzgesetzes. „Hier zitiere ich gerne den Arbeitgeberpräsidenten Dieter Hundt“, so Keppeler wörtlich, wenn dieser sagt: „Lieber gar kein Gesetz als dieses.“
Stolz ist die heimische IGM auf die positive Mitgliederentwicklung. So konnten sich die heimischen IG Metaller 2012 auf nunmehr 8610 Mitglieder verstärken.