Drolshagen. .

Als Prof. Dr. Hubertus Halbfas vor gut zwei Jahren den Plan der „Bürgerstiftung“ vorstellte, für Drolshagen ein neues Kulturzentrum zu schaffen (wir berichteten), dürfte sich so mancher Drolshagener verwundert die Augen gerieben haben. Wie ernst es Halbfas und seinen Mitstreitern Winfried Behme und Theodor Hermann mit ihrem Plan ist, ist ab sofort kein Geheimnis mehr. Die Bürgerstiftung hat ihrem ehrgeizigen Plan mit einem sechsseitigen Din-A-4-Faltblatt ein ,Gesicht’ gegeben, das inzwischen auch an alle Haushalte verteilt worden ist.

„Wir gehen dieses Projekt nicht blauäugig an und wissen natürlich, dass nicht alle davon begeistert sind“: Aber, so Halbfas weiter, man wolle es als ernsthafte Frage an die Drolshagener Bürger verstanden wissen: „Wollt Ihr das?“ Dabei sei sich die Bürgerstiftung im Klaren, dass das Projekt nur mit Hilfe mehrerer finanzkräftiger Unternehmer zu stemmen sein werde. Halbfas: „Die Stadt Drolshagen wird nicht in Anspruch genommen. Sie hat mit dem Abriss des Hauses in der Annostraße ihren Beitrag geleistet.“

Das genaue Kostenvolumen stehe zwar noch nicht fest, auszugehen sei aber sicherlich von einer Summe „im Bereich von 700 000 Euro.“

Ganz in der Luft hängt die Bürgerstiftung jedoch nicht: Durch zwei Großspender, die nicht genannt werden möchten, verfügt die Stiftung bereits über 100.000 Euro. Und Halbfas erinnert an das Mitte der 90-er Jahre realisierte Heimathaus-Projekt, an das anfangs auch viele nicht geglaubt hätten, dass dann aber doch Wirklichkeit geworden sei - für rund 1,2 Millionen Deutsche Mark.

Was sich die Stiftung unter dem neuen Kulturhaus vorstellt, haben Halbfas, Behme und Hermann in einem Anschreiben an alle Bürger noch einmal skizziert: So soll eine öffentliche Bücherei ebenso für Leben im Haus sorgen wie eine Mediathek. Anleitungen zum Zeichnen, Malen, zu Gymnastik, Theaterspiel und Tanz sollen geweckt, kreative Begabungen gefördert werden.

Der jetzt vorliegende Vorentwurf der Siegener Uni-Professorin Sibylle Käppel-Klieber zeigt deutlich, dass das bestehende Heimathaus mit seinem Fachwerk-Charakter zwar mit dem neuen, eher modern-nüchternen Kulturhaus verbunden werden soll. Stilistisch soll sich das neue Haus aber abheben. Halbfas: „Wir müssen modern bauen, aber in Korrespondenz mit dem direkten Umfeld, also auch dem Heimathaus bleiben.“