Wenden/Siegen. . Um Drogenhandel im großen Stil geht es vor der 1. Großen Strafkammer des Siegener Landgerichtes. Drei Prozesse mit insgesamt fünf Angeklagten, von denen vier in Untersuchungshaft sitzen, finden im Oktober unter Vorsitz von Richter Wolfgang Münker statt. Dabei handelt es um einen Drogensumpf, wobei die drei Prozesse eng miteinander verknüpft sind.
„Die Kammer wollte ursprünglich alles zusammen verhandeln. Es hat aber nicht geklappt, alles unter einen Hut zu bekommen und mit den fünf Verteidigern gemeinsame Termine zu finden“, sagte Niels Faßbender, Pressesprecher des Siegener Landgerichtes, auf Anfrage.
Im Mittelpunkt steht ein 25-Jähriger aus Wenden, der in U-Haft sitzt. Er hat mit allen anderen Geschäfte gemacht. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung in Wenden wurden Drogen sichergestellt.
Als erstes drückt ein 31-Jähriger ohne festen Wohnsitz am 9. Oktober die Anklagebank im Landgericht. Er soll gemeinsam mit dem Wendener am 9. Mai in Köln knapp ein Kilo Marihuana erworben haben, um es im südlichen Siegerland gewinnbringens zu veräußern.
Ein Duo ist ab 10. Oktober angeklagt: ein 51-Jähriger aus Düsseldorf und ein 46-Jähriger aus dem niederländischen Heerlen. Zwischen März und Mai dieses Jahres soll von den beiden mit acht Kilo Amphetamin, einem Kilo Ecstasy und knapp 100 Gramm Kokain gehandelt worden sein. An einigen Taten soll auch der 25-jährige aus Wenden beteiligt gewesen sein.
Am 30. Oktober beginnt dann der Prozess gegen ihn selbst. Der Wendener ist gemeinsam mit einem 27-Jährigen aus Nümbrecht angeklagt. Dabei soll der 25-jährige Wendener zwischen März und Mai 2012 von dem 51-jährigen Düsseldorfer und dem mitangeklagten Nümbrechter mehrere Kilo Amphetamin, Ecstasy und Marihuana erworben haben. Der 27-Jährige aus Nümbrecht soll zudem 1,8 Kilo Amphetamin, knapp 250 Gramm Marihuana, 2,3 Kilo Ecstasy sowie getrocknete Pilze, Haschisch und LSD zum Verkauf vorrätig gehalten haben. Auch er sitzt in Untersuchungshaft.
Erst vor wenigen Wochen hatte die 1. Große Strafkammer des Landgerichtes gegen einen 35-jährigen Wendener verhandelt, der mit Drogen im großen Stil gehandelt hatte. Das Gericht hatte ihn als „reinrassigen Dealer“ bezeichnet und zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt.