Drolshagen/Siegen. .

Der 25-Jährige steckte tief im Drogensumpf. Er fungierte als Kurier, konsumierte und handelte. Im Oktober 2011 nahm die Polizei den zuletzt in Drolshagen wohnenden jungen Mann fest. Seitdem sitzt er in U-Haft.

Wegen Drogendelikten im großen Stil muss sich der 25-Jährige vor der 1. Großen Strafkammer des Siegener Landgerichtes verantworten. Dabei war er geständig. Erst im Frühjahr 2011 sei er in Kontakt mit Drogen gekommen: „Ich habe bei Feiern selbst konsumiert. Da habe ich gedacht, das ist leicht verdientes Geld. Ich wollte mit dem Drogenhandel schnellst möglich meine Schulden begleichen.“

Zunächst erledigte er am 7. Oktober 2011 eine Kurierfahrt: Für einen Auftraggeber holte er jeweils zwei Kilo Marihuana in Herzogenrath und danach in Leverkusen ab. Zwei Kilo des Stoffes transportierte er weiter nach Gießen, die anderen zwei Kilos übergab er seinem Auftraggeber an einer Tankstelle in Olpe. „Ein Kilo Marihuana habe ich von ihm für 1000 Euro gekauft und es dann für 2000 Euro weiterverkauft“, so der Angeklagte.

Aus Rotterdam führte der 25-Jährige am 28. Oktober 2011 sieben Kilo Amphetamin ein. Kaufpreis: 3800 Euro. Den Stoff versteckte er in sieben Plastiktüten in der inneren Verkleidung der Heckklappe. Einen Teil wollte er gewinnbringend weiterverkaufen. Dazu kam es aber nicht, da ihm die Ermittler längst auf der Spur waren. Mittels eines Peilsenders an seinem Auto folgten sie ihm und nahmen ihn schließlich fest. Über die Aussage eines anderen Beschuldigten sei man auf den 25-Jährigen gestoßen, so ein Kriminalbeamter: „Es war schwer, weil er häufig verschiedene Handys und Sim-Karten eingesetzt hat. Durch die Telefonüberwachung war schnell klar, dass er illegalen Handel betreibt. Neben Olpe hatte er auch gute Kontakte in andere Kreise.“ Im Auto fanden die Ermittler auch ein Einhandmesser.

Zur Frage der Staatsanwältin, ob er denn einen Plan für den Verkauf des Amphetamins gehabt hätte, meinte der Angeklagte aus Drolshagen: „Das kriegt man los ohne Plan. Hier gibt es so viele Händler. Das ist der Wahnsinn.“

Bislang ist der 25-Jährige nicht vorbestraft. 1992 kam er mit seiner Familie von Russland nach Deutschland, arbeitete danach in der Metallbranche. In der Haft will er eine Ausbildung als Zerspanungsmechaniker machen. Falls er in Freiheit käme, könne er zurück zu seinen Eltern nach Drolshagen. Zum Vorhalt der Richterin, dass er dann wieder in das Umfeld käme, in dem er die Taten begangen habe, sagte er: „Ich würde wegziehen.“

Der Prozess wird am 4. Mai fortgesetzt.