Olpe/Drolshagen. .
Neun Jahre nach der Pleite und fast sechs Jahre nach dem ersten Zwangsversteigerungsversuch kommt das ehemalige Landhotel Schulte im Drolshagener Ortsteil Scheda im Olper Amtsgericht zum fünften Mal unter den Hammer.
Immer wieder hatten die Gläubiger-Banken versucht, einen Käufer für vom Verfall bedrohte Gebäude zu finden, doch die Versteigerungstermine endeten allesamt ohne greifbares Ergebnis.
Im August 2006 wurde kein Gebot für das damals auf 518100 Euro taxierte Objekt abgegeben, im März 2007 bot ein Interessent zu wenig, beim dritten Versuch im Januar 2008 lehnte die Volksbank Wenden-Drolshagen ein Gebot von 125000 Euro ab und beim vierten Anlauf im Januar 2009 musste Rechtspfleger Peter Lubig aus rechtlichen Gründen (mehrfache Rücknahme von Anträgen einer Gläubigerbank) den Zuschlag versagen.
Das traditionsreiche Hotel in Scheda brannte im August 2001 ab. Den Wiederaufbau im großen Stil konnte Hotelier Franz-Georg Schulte nicht fertigstellen, weil die Baukosten aus dem Ruder liefen und die Sparkasse Meinerzhagen daraufhin den Kreditvertrag kündigte. Die Folge: Das Familienunternehmen ging im August 2002 in die Insolvenz, der Neubau wurde nicht vollendet.
Laut Wertgutachten handelt es sich um den „Wiederaufbau eines Beherbergungsbetriebes“ mit 4812 Quadratmetern Grundstücksfläche und einer Nutzfläche von 1372,44 Quadratmetern. Dass der Zahn der Zeit mächtig an dem ehemaligen Landhotel genagt hat, wird in der offiziellen Objektbeschreibung nur am Rande erwähnt. „Der bauliche Zustand ist aufgrund des unfertigen Bauzustandes schlecht. Es besteht ein erheblicher Fertigstellungsbedarf“, heißt es dort lediglich.
Erst in den zusammenfassenden Detailangaben findet sich ein Hinweis, der potenzielle Interessenten nicht gerade begeistern dürfte: „Objekt-Zustand: renovierungsbedürftig“.
In die fünfte Versteigerungsrunde geht die Bauruine am Mittwoch, 23. Mai, um 14 Uhr in Saal 042 des Amtsgerichtes in Olpe.