Kreis Olpe. Pumpspeicherkraftwerke an Talsperren als Stromspeicher - diese Idee wird derzeit von vier Wasserwirtschaftsverbänden untersucht. Auch an der Biggetalsperre.
Pumpspeicherkraftwerke an Talsperren als Stromspeicher - diese Idee wird derzeit von vier Wasserwirtschaftsverbänden untersucht. Auch an der Biggetalsperre.
Die Idee, die dahinter steckt: Mit einem Pumpspeicherkraftwerk wird Strom aus Windkraft oder Sonnenenergie, der gerade nicht benötigt wird, dazu verwendet, Wasser aus dem See, der als großes Unterbecken dient, in ein Oberbecken zu pumpen. Wird mehr Strom benötigt, als gerade produziert wird (Wolken, Windstille), fließt das Wasser durch eine Druckleitung und ein Turbinenkraftwerk zurück in die Talsperre. Dieses Spiel lässt sich beliebig oft wiederholen.
Dadurch, dass die Talsperre als Unterbecken bereits vorhanden ist, fallen die Baukosten für das Kraftwerk und das Oberbecken deutlich niedriger aus, als bei einem kompletten Neubau.
Wie Dipl. Ing. Karl Dickel, Betriebsleiter des Ruhrverbands für die Bigge-- und Listertalsperre gestern auf Anfrage unserer Zeitung erklärte, werden insgesamt sechs potenzielle Standorte für solch ein Kraftwerk an der Bigge untersucht. Die Lister als Trinkwassertalsperre ist hierfür ungeeignet.
Prinzipiell steht nach Dickels Einschätzung die Freizeitnutzung der Bigge diesen Plänen nicht im Weg. Wie er vorrechnete, sind die unterschiedlichen Wasserstände kaum spürbar. Bei einem Volumen des Oberbeckens von 1 Millionen m³ mache das bei einer Oberfläche des Sees von rund 700 Hektar einen Höhenunterschied von nicht einmal 15 Zentimetern aus.
Und das in Zeitraum von rund fünf Stunden. So lange würde es dauern, bis das Oberbecken bei einer Abgabe von 50m³ pro Sekunde leergelaufen ist. Das Befüllen des Oberbeckens dauert noch länger.
Auch das Einleiten des Wassers in den See würden keine großen Probleme bereiten, wenn auch in einem bestimmten Bereich natürlich kein Badebetrieb möglich sei.
Entscheidend für die wirtschaftliche Eignung von Standorten für den Bau eines Pumpspeicherkraftwerks sind die Höhendifferenz zwischen See und Oberbecken und die Möglichkeit, in entsprechender Höhe über und in nicht allzu großer Entfernung von der Talsperre ein Oberbecken mit einer Fläche von mindestens 7 Hektar und einer Tiefe von 15 Metern zu bauen.
Schon dadurch reduziert sich die Zahl potenzieller Standorte. Hinzu kommen ökologische Kriterien und auch die Verfügbarkeit der Flächen. Das alles soll bis Mai untersucht werden.