Olpe. . Die Flammen schlugen meterhoch aus dem hölzernen Dachstuhl des Wohnhauses in der Wilhemstraße in Olpe. Das über 100 Jahre alte Fachwerkhaus brannte völlig aus.
Gestern Morgen konnte die Brandursache geklärt werden. Ein Brandermittler der Kreispolizeibehörde Olpe stellte einen technischen Defekt an einer Stromleitung als Auslöser des Feuers fest. Fremdverschulden oder gar eine Brandstiftung wird ausgeschlossen. Das teilte die Polizei gestern Mittag mit.
Nur Dank des blitzschnellen Eingreifens der Olper Feuerwehr konnte Schlimmeres verhindert werden. Wenige Minuten nach der Alarmierung am Dienstagabend um 21.30 Uhr war die Wehr vor Ort. Hintergrund: Der Zug 3 hatte Übungsdienst im nahegelegenen Feuerwehrhaus. Als dort die Warnleuchte blinkte, waren die übenden Wehrmänner ruckzuck zum brennenden Haus in der Wilhelmstraße ausgerückt. „Wir waren mit starker Truppe im Feuerwehrhaus. Es war extrem wichtig, dass wir so schnell am Brandort waren. Schließlich war der ganze Dachstuhl aus Holz“, sagte Torsten Kaufmann, Pressesprecher der Olper Feuerwehr, im Gespräch mit unserer Zeitung. Und: „Es ist schwer zu sagen, was passiert wäre, wenn wir fünf Minuten später eingetroffen wären.“
Im Haus befand sich eine fünfköpfige Familie, die sich rechtzeitig retten konnte. Da bei der Alarmierung vermutet wurde, dass sich noch eine Person im Haus befindet, wurde Sirenenalarm ausgerufen.
Beim Eintreffen des ersten Löschzuges stand der Dachstuhl komplett in Flammen. Nach der Lageerkundung durch den Einsatzleiter, Brandoberinspektor Christian Hengestebeck konnte festgestellt werden, dass alle Personen das Haus eigenständig verlassen hatten. Die volle Konzentration der 73 Einsatzkräfte der Feuerwehr galt nun der Brandbekämpfung.
Ein mit Atemschutzgeräten ausgestatteter Trupp ging zur Innenbrandbekämpfung in das Gebäude vor. Zeitgleich wurde die Drehleiter und zwei C-Rohre in Stellung gebracht, um die Löscharbeiten von außen zu unterstützen und um insbesondere ein Übergreifen der Flammen auf die benachbarten Gebäude zu verhindern.
Starker Wind fachte die Flammen im Dachstuhl immer wieder an. Die aus Attendorn zur Unterstützung angeforderte Drehleiter deckte die zweite Traufenseite des Gebäudes ab, so dass es schließlich gelang, die Flammen zu löschen. Mit eine Überdruckbelüfter wurde das Gebäude vom Rauch befreit. Anschließend beseitigte die Wehr in mühevoller Kleinarbeit im Dachstuhl und der Fassade verstreute Glutnester. Dabei mussten neben verbliebenen Dachresten auch Teile der Schieferfassade mit einer speziellen Hartketten-Rettungssäge freigelegt werden.
Da die Bewohner schwer unter Schock standen, wurden sie durch den Rettungsdienst betreut. Die Nacht verbrachte die körperlich unverletzte Familie bei Freunden. Während der Löscharbeiten mussten die Bewohner der benachbarten Gebäude ihre Wohnungen vorsorglich verlassen. Nach dem Einsatz konnten sie in ihre Häuser zurückkehren.
Gegen 1 Uhr konnte die Feuerwehr den Einsatzort verlassen. Der Sachschaden beträgt nach Polizeiangaben mehr als 100 000 Euro.