Kreis Olpe. .
Sie heißen „Datenzentralen“, doch ausreichend „zentralisiert“ sind sie offenbar nicht: Die Kommunale Datenzentrale Westfalen-Süd und die Datenzentrale Iserlohn stehen vor der Fusion. Ende 2012 soll es so weit sein. Beide Rechenzentren sind Dienstleister für Gemeinden, Städte und Kreise.
Die KDZ Westfalen-Süd mit Sitz in Siegen ist das digitale Gehirn der Kreishäuser in Olpe und Siegen sowie der Rathäuser in Olpe, Attendorn, Lennestadt, Drolshagen, Finnentrop, Kirchhundem, Wenden, Bad Berleburg, Bad Laasphe, Freudenberg, Hilchenbach, Kreuztal, Netphen, Siegen, Burbach, Erndtebrück und Wilnsdorf.
Doch obwohl die heimische Datenzentrale ihre Dienste über ein eigenes - und hoch gegelobtes - Richtfunknetz an über 4000 Arbeitsplätzen in den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein zur Verfügung stellt, hat sie doch mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Eigene Softwarelösungen für die Arbeit in den Verwaltungen können mit den Produkten der Branchenriesen nur sehr schwer konkurrieren und auch das Vorhalten eigener Großrechner-Kapazitäten rechnet sich kaum noch.
Deshalb hat der Verwaltungsrat der KDZ in Siegen bereits im Sommer 2010 den Weg für Kooperationsgespräche frei gegeben. Wunschpartner ist die Iserlohner Datenzentrale, die KDZV Citkomm. Im März 2011 gab es eine „Voruntersuchung“, im September deren Ergebnisse.
Empfehlung des Gutachters: Das Iserlohner Rechenzentrum wird geschlossen, beide Datenzentralen nutzen die Großrechner in Siegen. Die Iserlohner Forderung, die verdoppelte Datenflut über ein zweites Rechenzentrum abzusichern, das im Notfall einspringen kann, ist auch erfüllt: Diese Aufgabe soll die Siegener Uni übernehmen.
Wie bei Fusionen üblich, wird ein Teil der so genannten „Synergieeffekte“ auf Kosten der Belegschaften erzielt. Mittelfristig bestehe die „Chance“, so das Gutachten, „Personalkapazitäten einzusparen“.
Im zweiten Quartal 2012, so die Planung der Fusionäre, sollen die beiden Verbandsversammlungen die Kooperation der Datenzentralen offiziell beschließen. Die Gründung eines Zweckverbandes steht für Anfang 2013 auf dem Fusionsfahrplan.