Olpe. „Das müssen alte Aufkleber sein. Restbestände, die noch irgendwo schlummern. Es gibt keinen Hinweis auf neue aktive Gruppierungen in der Region“, sagt Erich Schütte. Schütte ist Kriminalhauptkommissar beim Staatsschutz in Hagen und dort unter anderem zuständig für die Überwachung rechtsradikaler Aktivitäten in der Region Sauerland/Siegerland.
Bewohner des Olper Hatzenbergs hatten in den vergangenen Tagen und Wochen immer mal wieder rechtsradikale Schmierereien und Aufkleber an Masten von Straßenleuchten oder Verkehrsschildern gesichtet. Die wurden zwar immer wieder von den Passanten abgerissen, aber offenbar auch immer wieder neu geklebt.
Da ist von den autonomen Nationalisten zu lesen, die die Olper auffordern, sich „Ihre Stadt“ zurück zu holen, von den „Freien Nationalisten Sauerland“ oder davon, dass man den „Volkstod“ und das System bekämpfen müsse, bevor das System das Volk bekämpfe.
Der Staatsschutz will die Aufkleber nicht allzuhoch hängen. Erich Schütte: „Die auf diesen Aufklebern stehenden Internetseiten werden schon lange nicht mehr gepflegt.“ Nach dem Auseinanderbrechen der FNSI (Freie Nationalisten Siegerland) hätten sich auch andere Gruppen der Region aufgelöst. Schütte: „Außer den Aufklebern haben wir keinerlei Hinweise auf neue aktive Organisationen in dieser Region.“
Die autonomen Nationalisten seien eine Gruppe gewesen, die vor allem politisch tätig geworden sei und die NPD im Wahlkampf unterstützt habe. Gewalttätige Bedrohung sei von der Gruppe nicht ausgegangen.
Bürgern rät der Staatsschützer, die „Aufkleber einfach abzureißen.“ Die Aufkleber an sich seien nicht strafbar, wenn durch sie nichts beschädigt werde. Anders verhalte es sich bei Hakenkreuzen. Schütte: „Dann sollten Bürger sich bei der örtlichen Polizei melden.“ Von dort werde der Staatsschutz eingeschaltet.
Olpes Bürgermeister Horst Müller kommentierte gestern auf Anfrage: „Es ist uns immer mal wieder mitgeteilt worden, dass solche Aufkleber auftauchen, insbesondere am Hatzenberg. Aber da wir längere Zeit nichts mehr gehört hatten, hatte ich die Hoffnung, das wäre erledigt.“ Möglicherweise durch die dramatischen Ereignisse, die in den vergangenen Tagen in den Blickpunkt geraten seien, könne es natürlich sein, „dass die Ratten wieder aus den Löchern kommen.“
Man werde sich jetzt zum einen mit der Polizei kurzschließen und zum anderen den „Außendienst“ beauftragen, die Aufkleber und Schmierereien zu entfernen.