Halberbracht. . Thomas und Simone Hufnagel guckten am Montag Abend, zu Hause in der Hasterbergstraße in Halberbracht Fernsehen, als es ohne Vorwarnung an die Fensterscheibe klatschte.

„Halloween-Aktivisten“ hatten zwei rohe Eier gegen die Scheibe geworfen. Grober Unfug, aber kein Einzelfall. Allein im Kreis wurden mehr als ein Dutzend „Halloween-Straftaten“ aktenkundig, der Schaden geht in die Zehntausende. Nach unserer Berichterstattung meldete sich gestern die „Halloween-geschädigte“ Familie Hufnagel bei uns, um deutlich zu machen, dass es sich nicht um Kinderstreiche, sondern größere Sachbeschädigung handelt. „Am Montag Abend gegen 21.30 Uhr klatschten mindestens drei Eier an unser erst vor zwei Jahren neu verputztes Haus. Zwei Eier trafen die Fensterscheibe und mindestens ein weiteres Ei schlug gegen die verputzte Hauswand. Das Fenster konnte in mehr als einer Stunde gereinigt werden. Nach Rücksprache mit einem Maler- und einem Stuckateurbetrieb ist eine komplette Reinigung der Verunreinigung an der Wand nicht möglich. Man kann überlegen, diese Wand neu zu streichen, was schon weit über 1000 Euro kosten wird, oder man streicht das ganze Haus, da die Optik des Putzes beim Streichen nur einer Hauswand verloren geht. Somit kommt man dann ganz schnell auf eine Schadenssumme von mehreren tausend Euro“, so Thomas Hufnagel.

Die Übeltäter, auf deren Konto noch zwei weitere Eierwerfereien in Halberbracht gehen, konnten bislang nicht ermittelt werden. Die Aussichten dafür sind laut Polizei auch sehr gering. „Vielleicht ist dies ein Anstoß für Eltern, um mit Ihren Kindern über eine solche idiotische Handlung zu sprechen. Jeder sollte sich vielleicht einmal überlegen, wie es wäre, wenn man selber betroffen ist, wenn das Haus mit Eiern, Ketchup oder ähnlichem versaut wird und man anschließend vor einem Schaden steht mit Kosten, die man nicht mal eben aus der Hosentasche bezahlen kann,“ appelliert Familie Hufnagel, die selbst eine 5-jährige Tochter hat, an die Eltern.

Sicher traue man seinem eigenem Kind ein solches Vorgehen nicht so ohne weiteres zu, aber in der Gruppe mit Freunden könne sich die Atmosphäre schnell hochschaukeln. “Einer macht Unfug. Der Nächste meint, dies überbieten zu müssen, denn das ist ja cool und man steigt im Ansehen bei den Anderen. Irgendwann fliegt dann etwas an eine Hauswand oder man beschädigt anderes fremdes Eigentum.“

Sicher seien auch die heutigen Erwachsenen in der Jugend nicht immer Unschuldslämmer gewesen, aber der Respekt vor dem Eigentum anderer sei größer gewesen.

Dass die Übeltäter gezielt das Haus Hufnagel ausgesucht haben, glaubt Thomas Hufnagel nicht. „Wir hatten die Jalousie nicht runter, das war unser Pech, die wollten uns ja erschrecken, sonst macht das ja keinen Spaß.“