Olpe/Sondern. .

Jahrelang wurde darum gerungen - erst ein Bürgerentscheid machte es schließlich möglich: Die Rede ist vom Olper Bestattungswald, der in diesen Wochen in der Nachbarschaft des Sonderner Friedhofes entsteht und für den die Stadt Olpe eine Satzung ausgearbeitet hat, die ab dem 1. Januar 2012 gelten soll.

Wilfried Hilden, Leiter des Olper Ordnungsamtes: „Das ist erstmal nur unser Vorschlag, der von der Politik bestätigt werden muss. Wir haben uns weitgehend an der Stadt Siegen orientiert. Ich halte das für eine vernünftige Lösung, wir brauchen das Rad nicht neu zu erfinden.“

Was ist geplant? Rund um jeden nummerierten Baum soll ein Kreis gebildet werden, in dem die Urnen in die Erde versenkt werden können. „Pro Baum“, so Hilden, „sollen in diesem inneren Zirkel 12 Urnengräber möglich sein.“ Beerdigt wird der Reihe nach, Reservierungen wird es nicht geben. Die geplante Größe der Grabflächen beträgt 50 x 50 cm. Zum ersten Belegungsabschnitt, der ab dem neuen Jahr zur Verfügung stehen soll, gehören erst einmal 14 Bäume.

Über 200 Bäume sind bereits mit kleinen runden Metallplättchen nummeriert worden.

Später werden an den ausgewählten Bäumen Aluminiumplatten (15 cm hoch/11 cm breit) angeschraubt, auf die wiederum die Alu-Schildchen geklebt werden - mit dem Vor- und Nachnamen des Verstorbenen. Ein Zusatz mit Geburts- und Todesdatum ist nicht vorgesehen.

Hilden: „Das hängt mit der Größe der Platten zusammen. Mit dem Platz müssen wir da sparsam umgehen.“ Wichtig sei, dass alles ein einheitliches Gestaltungsbild erhalte. Soll heißen: Gemäß dem Vorschlag der Verwaltung soll es auch nicht gestattet sein, Namensschildchen aus Material nach Wunsch - beispielsweise in aus Messing, Kupfer oder Holz, anzubringen. Auf jede Aluminiumplatte sollen sechs Namensschilder passen - wären bei 12 Bestatteten im ersten Baumkreis zwei Aluminium-Platten. Hilden: „Es wird überlegt, später auch Bestattungen in einem zweiten Radius um die Bäume zuzulassen, dann müssten natürlich weitere Aluminiumplatten angebracht werden.“

Urnen aus Maisstärke

Gefordert werden biologisch abbaubare Urnen. Das müsse nicht unbedingt Holz sein, so Hilden, in Siegen würden beispielsweise auch Urnen aus Maisstärke angeboten.

Ausgeschlossen werden sollen, so die Satzung, jegliche Grabeinfassungen, Grabmale oder Dekorationen. Ziel ist „ein möglichst naturnahes Erscheinungsbild.“ Anders als beim Familiengrab auf einem Friedhof soll es im Bestattungswald keinen ,Familien-Baum’ geben. „Unser Vorschlag enthält nicht die Möglichkeit, sich einen bestimmten Platz reservieren zu lassen oder beispielsweise einen Baum für eine ganze Familie“, so Hilden.

Weitere Fakten: Die Ruhezeit beträgt 20 Jahre. Der Bestattungswald soll nur Olper Bürgern zur Verfügung stehen. „Eine Ausdehnung darüber hinaus“, so die Satzung, „ist ...nicht vorgesehen.“ Hilden: „Ein Unterschied zu den kommerziellen Anbietern wie ,FriedWald’ oder ,RuheForst’. Dort kann sich jeder den Ort aussuchen, wo er die letzte Ruhe finden möchte.“

Bleibt die Frage, was es kostet, eben diese letzte Ruhe im Bestattungswald zu kaufen? „So weit sind wir noch nicht“, klärt Hilden auf, „das muss noch genau berechnet werden.“ Sowohl die Gebühren für den Bestattungswald als auch für den Friedhof würden der Politik Mitte Dezember vorgelegt.