Attendorn. .
Die Asphalt-Deckschicht am Biggestaudamm ist in die Jahre gekommen. „So eine Abdichtung hält ungefähr 50 Jahre“, sagt Karl Dickel, Betriebsleiter des Ruhrverbandes für Bigge- und Listersee. „Der Biggesee ist jetzt 45 Jahre alt, sie ist also langsam fällig.“
„Fällig“ bedeutet, dass umfangreiche Sanierungsmaßnahmen anstehen, die für alle, die am Biggesee Erholung suchen oder dort das Geld verdienen, Konsequenzen haben: Das Wasser wird um zwölf bis 15 Meter abgelassen, was etwa einem Drittel der Gesamtwassermenge entspricht.
Einzelheiten stehen nach Aussage von Karl Dickel noch nicht fest. In diesem Jahr hat es bereits Untersuchungen an dem mehrschichtigen Asphaltbelag gegeben, im September werden weitere Bohrungen folgen. „Man kann aber jetzt schon sagen“, so Dickel, „dass der Verschleiß geringer wird, je tiefer der Asphalt im Wasser liegt.“ Das bedeutet, je intensiver das Dichtungsmaterial der UV-Strahlung ausgesetzt war, desto größer sind die Schäden.
Nach einer Auswertung der Bohrungen im September wird der Ruhrverband festlegen, wann die Sanierung beginnt und wie weit das Wasser abgelassen wird. Dickel: „2013 war mal anvisiert, ob das klappt, muss man abwarten.“ Möglich, dass auch erst 2014 oder -15 mit dem Abfräsen der Dichtungsmasse begonnen wird. Abgeschlossen sein werden die Arbeiten etwa zwei bis vier Monate nach Beginn. Ebenso offen ist, wie weit der Wasserspiegel abgesenkt wird - zwölf bis 15 Meter. Was klingt, als sei der Unterschied nicht entscheidend, ist in der Praxis ein enormer Unterschied. Eine Differenz von zwölf Metern zum Vollstau wurde in den letzte Jahren zehnmal erreicht, ist also ein für den Sommer fest gewohntes Bild, 15 Meter unter Vollstau gab es zuletzt im Sommer 2003. „Da hatte wir“, erinnert sich Dickel, „15,30 Meter und die Leute haben gesagt, die Bigge ist leer.“
Zum Vergleich: Derzeit liegt der Wasserspiegel rund fünf Meter unter Vollstau.